Poker Know-How: Suited Connectors und kleine Pocket Pairs

17.04.2008, Lesen Sie hier den Bericht über «Poker Know-How: Suited Connectors und kleine Pocket Pairs».

Phil Gordon

Wir haben alle schon einmal Pokersituationen im Fernsehen erlebt in denen Hände wie 7-8 suited oder Pocket 5er, Karten wie Pocket Aces oder Kings schlagen. In solchen Situationen ist man in der Versuchung sich zu denken „Wenn die das so machen, kann ich es doch auch versuchen“.

Es ist schon wahr, dass diese Karten Wahnsinnspots bringen können, dennoch können diese vor allem unerfahrene Spieler in die Falle locken. Viele Spieler beginnen Suited Connectors und kleine Pocket Pairs zu häufig zu spielen und sind dann mit schwerwiegenden Entscheidungen konfrontiert in denen es um sehr viele Chips geht. Ich rate dazu Suited Connectors besonders als neuer Spieler mit wenig Erfahrung zu vermeiden, da ich glaube das diese einfach überbewertet werden. Wenn du aber der Meinung bist diese Karten spielen zu müssen – spiele sie nur wenn du in der richtigen Position bist. Wenn du limpst oder erhöhst von einer frühen Position aus mit Suited Connectors, dann ist das einfach ein schlechter Spielzug.

Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass du viele Chips investierst nach dem Flop wenn du einen Flush oder Straight Draw hast. Du wirst Hände wie 7-8 nicht folden wenn der Flop 5- 6-T bringt, dennoch wirst du nur in 1/3 der Fälle deine Hand treffen. Wenn du jedoch deinen Draw vervollständigen kannst wirst du versuchen deine Gegner aus dem Pot zu drängen, jedoch Spieler mit starken Karten oder noch schlimmer mit einem besseren Draw werden sich nicht verdrängen lassen. Eine besonders gefährliche Hand ist 9-8, egal ob suited oder unsuited. Warum? Nun ja sagen wir im Flop kommt 10-J-Q. Du hast eine Strasse und jemand am Tisch wettet. Viele Spieler gehen in dieser Situation All-in, was oftmals ein sehr teurer Fehler ist, denn es ist sehr wahrscheinlich das ein anderer Spieler A-K hat und den Pot gewinnt.

Ich glaube persönlich, dass es einfacher ist mit Karten wie 5-6 oder 4-5 zu treffen weil du meistens weniger Chips in den Pot gibst mit diesen mittelmässigen Händen. Karten wie 9-8 zu spielen ist meist eher ein Rezept dafür frühzeitig bankrott zu gehen. Wenn wir über kleine Pocket Pairs sprechen haben wir hier sogar noch weniger Möglichkeiten. Die einzige Option ist einen Drilling im Flop zu treffen. Oft sehe ich Spieler vor dem Flop erhöhen mit diesen kleine Pocket Pairs weil diese überzeugt sind die beste Hand im Moment zu haben und vielleicht ist das auch richtig. Aber diese Spielweise ist oft ein Fehler, da Spieler schon vorzeitig diesen Karten sämtlichen Wert nehmen mit einer Pre-Flop Erhöhung. Diese Karten sind nur dann interessant wenn du einen Drilling im Flop getroffen hast und dadurch Gegner vom Tisch nehmen kannst.

Wenn du Pocket 5 spielen willst, dann ist meine Empfehlung wiederum diese nur in Position zu spielen – limpen oder erhöhen in früher Position bringt meist Probleme mit sich. Versuche so billig wie möglich im Pot zu bleiben und einen Drilling zu treffen. Wenn der Flop dir keinen Drilling bringt, versuche so gut wie möglich die Kontrolle zu behalten und versuche deine Gegner aus dem Pot zu drängen wenn du den Eindruck hast, dass diese ebenfalls keine starken Hände getroffen haben.

Suited Conncetors und kleine Pocket Pairs sind die gefährlichsten Hände im Spiel, da gibt es keinen Zweifel. Du kannst vielleicht wie ein Star aussehen wenn du es schaffst mit diesen Karten den Pot zu holen, dennoch die Quoten das du triffst stehen nun einmal statistisch nicht gut und daher wird dies nicht allzu oft passieren. Das realistische Szenario ist, dass du diese schwachen Hände häufiger spielst als du solltest und das führt dann oftmals zu einer Überbelastung deiner Bankroll. Phil Gordon, Profi bei FullTiltPoker

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