Der "Dealer" mischt gekonnt Karten und gibt zunächst verdeckt an jeden zwei aus. An zwei grünen Tischen des Restaurants sitzen Spieler, die auf ein gutes Blatt hoffen. Neben ihnen liegen Jetons für den Einsatz. Die Rede ist von Poker, jenem berühmt-berüchtigten Glückspiel.
Dieses Mal jedoch fand in Konstanz das "Four Acez Live-Poker-Turnier" unter der Leitung von Christian Lucaciu statt. Der erst 24jährige, der auch auf seinen Schuhen Spielkarten abgebildet hat, spielt seit zehn Jahren Poker. "Es wird niemals langweilig dabei. Seit einem Jahr organisiere ich Events wie dieses. Von dem geplanten Verbot, in Baden- Württemberg Turniere wie unseres zu unterbinden, halte ich nichts", meint er freimütig in einer Minipause.
Ab 22 Uhr geht es meist so richtig los, da von da an über Stunden um die besten Plätze und um Sachpreise sowie Pokale gekämpft wird. Noch ist die Stimmung entspannt und locker. "Amtssprache" ist Englisch. "Stacks, Big Blind, Pot Limit, Spit Limit, Small Blind, Showdown" sind Begriffe, die alle in der Halle beherrschen - ebenso wie das Klopfen auf den grünen Tisch, um die vier Karten zu sehen. Vier Wettrunden werden maximal gespielt. Teilweise agieren dicht gedrängt zehn an einem Tisch, dann wieder nur zwei in einem Duell gegeneinander.
Aus den ersten beiden Karten und dem Einsatz der anderen muss die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg herausgelesen werden. Nicht so ganz einfach, denn nicht jeder bekommt gleich zwei Asse auf die Hand. Ob es sich beim Poker um ein Glücks- oder Geschicklichkeitsspiel handelt, damit befassten sich die Gerichte in Hamburg. Die Richter urteilten hart mit einem Verbot von privaten Turnieren.
Glücksspiele sind in Deutschland außerhalb von Spielhallen gegen Geld verboten und nur bei staatlicher Kontrolle erlaubt. Rheinland-Pfalz war das erste Bundesland, das sich für ein Verbot des Pokers außerhalb der Casinos aussprach. Die Jugendlichen sollen damit geschützt werden. Auch die Gerichte in Münster, Frankfurt am Main und das Amtsgericht Baden-Baden untersagten privaten Betreibern, Poker-Turniere gegen eine Teilnahmegebühr auszurichten.
In Baden-Württemberg wird ein generelles Verbot von privaten Pokerturnieren diskutiert. Die Gerichte sind sich allerdings uneinig. Ziel soll angeblich der Schutz der Jugendlichen vor Glücksspielen sein. Doch die Gefahr der Sucht lauert auch im Internet, wo ebenfalls Pokerturniere angeboten werden. Die überwiegende Mehrheit der befragten Spieler in Konstanz sieht Casinos als größeres Gefahrenpotential zur Abhängigkeit an, weil dort tatsächlich um Geld gespielt wird im Gegensatz zu Turnieren wie "Four Acez". Ferner könnte sich der Staat finanzielle Vorteile durch die Kontrolle der Pokerspiele in den Casinos und etwaige Steuereinnahmen versprechen. Doch Jugendschutz als Argumentation klingt besser. Beim Lotto verdient der Staat auch mit.
Florian Beyer studiert Verwaltungswissenschaft an der Universität Konstanz und meint: "Im Casino geht es beim Poker um Geld. Die Leute sitzen da mit Chips und Geld. Wenn es um die Sucht geht, dann ist das Poker-Spiel im Casino schlimmer. Auch das Internet ist kritisch anzusehen mit Veranstaltern, die auf irgendwelchen Inseln sitzen und illegale Internet-Turniere veranstalten. Ich habe selber schon im Freundeskreis Poker gespielt. Der Reiz liegt in der Strategie. Bei einer starken Hand ist es sinnvoll, erstmal nicht zu setzen. Geblufft habe ich allerdings selten."
Andreas Fischer aus Konstanz ist gegen ein Verbot von Poker-Turnieren privater Veranstalter. "Es ist Schwachsinn, nur noch im Casino Poker spielen zu dürfen Dort spielt man ja noch mehr. Turniere wie das heute Abend machen einfach Spaß. Volljährig muss man auch sein. Wie im Casino. Ich spiele seit fünf Monaten Poker wie Texas no limits'. Das ist im Moment sehr in. Meiner Ansicht nach ist nicht nur Glück dabei und das gefällt mir. Die Stimmung ist gut - niemals aggressiv. Ab 22 Uhr geht es richtig los. Da geht es um die Gewinne."
Fidan Bogiqi spielt seit drei Jahren Poker. "Ich habe damit mit Freunden angefangen. Mich reizt das Risiko und der Nervenkitzel, ob die anderen bessere Karten als ich haben. Es geht bei den Turnieren nicht um Geld, sondern um Sachpreise wie einen Gutschein für den Media Markt in Höhe von 300 Euro oder die Qualifikation für Las Vegas. Ich finde es nicht so toll, zum Pokern nur noch ins Casino zu gehen. Den Leuten machen diese Turniere wie das heute Abend Spaß. Pokern in so einer Runde macht nicht süchtig."
Bata Kruski (Name von der Redaktion geändert) aus Überlingen fände ein Verbot gut. Er ist der Einzige der Befragten, der sich ganz klar dafür ausspricht. "Im Casino kann man wenigstens Geld gewinnen. Hier gibt es als ersten Preis einen Gutschein für den Media Markt. Im Casino geht alles professionell zu, selbst der Zoll kontrolliert. Viele private Veranstalter bereichern sich durch die Teilnahmegebühren. Und keiner kontrolliert das. Auch bei den Turnieren gibt es Leute, die verloren haben, frustriert sind und deshalb immer wieder kommen. Ich spiele Poker just for fun. Der Glücksfaktor ist toll. Es geht um Glück und Können und die Unberechenbarkeit. Man kann als Spieler auch eine gute Hand simulieren."
Marius Mihartescu hat wie alle anderen auch 45 Euro für die Teilnahme bezahlt. Er ist weder für noch gegen ein Verbot von Poker-Turnieren durch Private. "Einerseits wäre es gut, die privaten Turniere wegen des Risikos der Sucht abzuschaffen. Andererseits wäre es auch schade, wenn es keine Life-Turniere mehr gäbe. Im Casino habe ich noch nie gepokert. Vor anderthalb Jahren habe ich mit Online-Poker bekonnen. Real-Life-Poker ist schöner, weil man die Leute vor sich hat und sich mit ihnen unterhalten kann. Es ist humaner als im Internet".
Corinna S. Heyn
Bilder und Originaltext unter diesem Link vom suedkurier.de http://www.suedkurier.de/region/konstanz/art1077,3239320,5
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