Poker Know-How: Cashgame gegen Multitable Tournaments

24.09.2008, Lesen Sie hier den Bericht über «Poker Know-How: Cashgame gegen Multitable Tournaments».

Carl “The Dean” Sampson Pokernews.com/de Poker ist Poker, richtig?…nicht unbedingt. Es ist durchaus ein Unterschied ob man im Casino ein €50 Turnier oder online NL Hold'em $1/$2 spielt.

Wie viel Geld ist involviert?
Tatsache ist, dass viele Turnierspieler vom hohen Preisgeld angetan sind und sich nicht vorstellen können einen ordentlichen Stundenlohn in einem Cashgame zu erwirtschaften. Zudem hat der kleine Turnierspieler zu Hause eine viel bessere Geschichte zu erzählen, sollte er im Turnier gut abschneiden, als wenn er €20 pro Stunde an den Cashtischen verdienen würde. Wenn sich jedoch in den Geschichten der Leute Fiktion mit Realität vereint, kann man nicht mehr die erfolgreichen von den weniger erfolgreichen Spielern

unterscheiden. Einige Leute müssen einfach eine hohe Gewinnmöglichkeit haben und diese Spieler sind fürs Cashgame ungeeignet. Wenn Turnierspieler am Cashtisch sitzen werden sie, besonders im Fullring nervös.

Haben Sie Disziplin?
Diese Nervosität bringt das Problem der Disziplin mit sich. Turnierspieler sind aufgrund der steigenden Blinds und Antes gezwungen riskante Spielzüge zu machen. Man muss in Turnieren deutlich aggressiver zu Werke gehen, was vielen Spielern liegt, die nach Action suchen.

Die Kehrseite ist natürlich, dass Cashgames ein deutlich höheres Maß an Disziplin erfordern, um erfolgreich zu sein. Als undisziplinierter Spieler kann man in einem Turnier sehr weit kommen und es sogar gewinnen. Dies führte dazu, dass viele technisch schwache Spieler große Events gewannen, ihr schwacher Spielstil jedoch für jeden versierten Spieler offensichtlich war.

Man kann nur ein erfolgreicher Cashspieler werden, wenn man diszipliniert und technisch gut spielt.

Treffen Sie Vorbereitungen?
Die meisten Spieler tun dies nicht, sie loggen sich in einem Onlinecasino ein und fangen an zu pokern. Wenn Sie jedoch ein erfolgreicher Cashspieler werden möchten, müssen Sie sich etwas Zeit für die feineren Details, wie z.B. ein Rakeback-Program nehmen.

Als ich angefangen habe Poker zu meinem Beruf zu machen, habe ich als erstes einen Rakeback-Deal abgeschlossen.

Viele Spieler sind so begierig darauf am Tisch loszulegen, dass sie nicht auf die kleinen Nuancen achten, die sie zu einem erfolgreichen Spieler machen. Gleiches gilt für die Verwendung von Tracking-Software.

Mittlerweile verwenden so viele Spieler Programme wie PokerTracker oder Hold'em Manager, dass Ihnen eigentlich nur zwei Möglichkeiten bleiben. Entweder schließen Sie sich den Massen an und verwenden das Programm ebenfalls, oder Sie schaffen es irgendwie von den Tracker-Programmen nicht erfasst zu werden.

Meine Sponsoren bieten jedem Spieler die Möglichkeit seinen Poker-Nickname wöchentlich zu wechseln. Somit können andere Spieler keine Notes oder Statistiken über einen längeren Zeitraum sammeln und diese gegen den Spieler verwenden.

Ist Ihr Spiel gut genug?
Vergessen Sie was Sie im Fernsehen oder im Internet hören oder lesen. Im Schnitt sind die Leute am Cashtisch die besseren Spieler. Es gibt dafür viele Gründe, einer der wichtigsten ist jedoch, dass Cashspieler ein solides technische Spiel haben müssen. Turnierspielern reicht oftmals ein gutes Spielverständnis sowie Mut und List um über die Runden kommen. Dies trifft auf Cashgames nicht zu und besonders nicht online.

Es gibt viele erfolgreiche Turnierspieler, die auch an den Cashtischen eine sehr gute Figur machen und umgekehrt. Es ist jedoch nicht einfach beide Disziplinen zu beherrschen und in der Lage zu sein innerhalb kürzester Zeit die Spielart zu wechseln. Ich erinnere mich daran wie Todd Brunson in Daniel Negreanu's neuestem Buch darüber schreibt wie schwer es ihm falle von einer Form des Pokerns auf die andere zu wechseln.

Viele Merkmale eines Cashspielers haben nichts mit dem eigentlichen Spiel oder der Strategie zu tun. Geduld kann in vielen Cashgames eine Tugend sein, oftmals sieht man jedoch Spieler, die mit dieser Eigenschaft nicht ausgestattet sind. Leute mit übereilenden und impulsiven Tendenzen sind bei Turnieren oder noch eher, bei SnGs, besser aufgehoben. Diese starten jederzeit und in ungefähr einer Stunde ist man fertig.

Mehrere Tische online gleichzeitig zu spielen, kann das Problem natürlich lösen. Live- Spieler haben diese Option natürlich nicht und zusätzlich muss das eigene Spiel und die Qualität der Gegner darauf ausgerichtet sein.

Wieviel wollen Sie riskieren?
Abhängig von der Mentalität des Einzelnen kann das Buy in ein zusätzlicher Faktor sein warum gewisse Spieler Turnieren den Cashgames vorziehen. Einige Leute bevorzugen die Gewissheit wie viel sie maximal verlieren können und entscheiden sich für Turnierpoker nur aus diesem Grund.

Natürlich kann man auch im Cashgame die maximalen Verluste begrenzen, dort gibt es jedoch die Möglichkeit Geld nachzuladen. Ich kenne einige Spieler mit dieser Einstellung und diese bevorzugen es genau zu wissen wie viel sie maximal verlieren können, bevor sie sich an den Tisch setzen.

Im Live-Poker ist es insofern anders, als dass man eigentlich nur das Geld verlieren kann, welches man bei sich trägt. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, wenn man sich Geld von einem anderen Spieler leiht oder wenn man zum Geldautomaten geht.

Online ist die Situation jedoch etwas anders und bietet ein weitaus größeres Risiko für Leute ohne finanzielle Disziplin. Man kann einfach weiteres Geld nachladen und mit der gesamten Bankroll spielen. Zudem kann man auch innerhalb von Minuten das eigene Konto elektronisch belasten und gegebenenfalls auch überziehen.

Bevor Sie sich also nun an den Pokertisch setzen, sollten Sie die verschiedenen Für und Wider der einzelnen Disziplinen abwiegen und sich für die Spielart entscheiden, die Ihnen besser liegt.

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