Poker Know-How: Die Welt der Online-Satellites

14.10.2008, Lesen Sie hier den Bericht über «Poker Know-How: Die Welt der Online-Satellites».

John Caldwell Pokernews.com/de Heutzutage ist es einfacher den je sich für große Turniere zu qualifizieren oder traumhafte Reisen zu exotische Plätze zu gewinnen und das alles für sehr annehmbare Buy ins.

Heute hatte ich beispielsweise bei mehreren Anbietern die Möglichkeit eine Reise nach Australien oder Frankreich zu gewinnen.

Schon immer boten Super-Satellites ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis und ebenso verhält es sich bei den heutigen Onlinesatellites, auch wenn es nicht einfach ist sich zu qualifizieren und man etwas Glück benötigt.

Welche Spieler bevorzugen also diese Satellites und wie sollte die eigene Einstellung sein, wenn man das Satellite erfolgreich für sich entscheiden will?

Nun, zuerst sollte man sich klar machen, dass diese Turniere ziemlich viel Zeit erfordern. Ein Turnier kann durchaus vier bis sechs Stunden Ihrer Zeit beanspruchen. Sollten die möglichen Gewinne entsprechend hoch sein (Buy in für ein $10.000 Event oder eine Reise nach Australien), so müssen Sie auch damit rechnen, das Profispieler mit an Ihrem Tisch sitzen. Zu guter letzt muss man sich ebenfalls bewusst sein, dass man ungefähr eine Chance von 1 zu 60 hat sich für das Turnier oder die Reise zu qualifizieren. Ich werde mich nun zunächst auf Freezeout-Turniere konzentrieren und dann auf Rebuy- Turniere eingehen.

Freezout Super Satellites

Analysieren wir doch einmal das Szenario. Einer von 60 Spielern gewinnt eine(n) Platz/Reise und wenn Ihr Name nicht Foil Trunson oder Daniel Negreanu lautet, so haben Sie es zumindest mit einigen besseren Spielern zu tun. Was bedeutet das also?

Sie müssen auf Ihr Glück hoffen und gamblen.

Um eine Chance auf die wertvollen Preise zu haben, müssen Sie gleich von Beginn an Gas geben und gamblen. Sollten Sie sich einen großen Stack erspielt haben und sich langsam in der mittleren Phase eines Turniers befinden, können Sie wieder etwas tighter werden und ein wenig in den Überlebens-Modus gehen. Meiner Meinung nach können Sie es sich bei dieser Art der Turniere nicht leisten Shortstack zu werden. Sie müssen Chips sammeln, um konkurrenzfähig zu bleiben. Anders als in anderen Turnierformen haben tighte Spieler keine Chance auf den Hauptgewinn.

Bedenken Sie bitte, dass wahrscheinlich auch viele Anfänger bei einem solchen Turnier mitspielen werden, die mit unter recht unorthodoxe Spielzüge an den Tag legen und Sie eine Menge Chips kosten können. Sie sollten sich gleich von Anfang an darauf einstellen.

Wenn Sie das Glück hatten in die mittlere Phase eines Turniers zu kommen und nun über einen ordentlichen Stack verfügen, sollten Sie einen Gang runterschalten und in den Überlebens-Modus übergehen. Hoffentlich haben Sie mittlerweile herausgefunden wer nun an Ihrem Tisch seine Blinds mehr oder weniger verteidigt. Attackieren Sie gezielt jene Spieler, die Ihre Blinds eher aufgeben und sammeln Sie wertvolle Chips. Das Stehlen der Blinds ist in dieser Phase absolut notwendig...lassen Sie sich nicht ins Mittelfeld abrutschen. Nach wie vor liegt das Hauptaugenmerk bei diesen Turnieren auf den Chips. Wenn Sie also der Meinung sind einen Vorteil zu haben, bringen Sie Ihr Geld in den Pot.

Besonders wenn Sie einen großen Stack haben, können Sie sich in der Nähe der Bubble etwas zurücknehmen und zusehen wie sich die Smallstacks gegenseitig duellieren. Hier ein Beispiel aus meiner persönlichen Erfahrung:

Vor ungefähr zwei Jahren war ich der Chipleader beim Aruba Super Satellite. Neun Spieler erhielten ein Ticket und es waren noch 14 Teilnehmer im Turnier. In zwei aufeinander folgenden Händen wurden meine Asse und Könige geknackt. Von diesem Schock konnten sich weder meine Chips noch mein Gemütszustand wieder erholen und so schied ich auf dem elften Platz aus.

Hätte ich AA oder KK weglegen sollen? Sicherlich finden sich solide Argumente dagegen; es ist jedoch Fakt, dass ich unter keinem Druck stand und mir die Reise nach Aruba auch durch Check/Fold erspielen hätte können.

Rebuy Satellites

Das Rebuy ist eine andere Form des Satellites. Dort gibt es Spieler, die möglichst schnell ihre Chips in die Mitte bringen, um dann entweder mit einem ordentlichen Stack normal weiterzuspielen, oder die finanzielle Schmerzgrenze erreicht haben und nicht mehr nachkaufen. Ich nenne diese Spieler gerne „Re-Bots" (Bot = Roboter). Ihre Strategie KANN aufgehen, es erfordert aber auch etwas Geduld gegen diese Spieler anzutreten. Wenn Sie beobachten, dass ein Re-Bot wieder und wieder mit marginalen Händen All in geht, dann gamblen Sie mit Ihm, wenn Sie eine ordentliche Hand halten. Diese Spieler wollen unter allen Umständen Ihre Stacks verdoppeln und sind somit gute Ziele um den eigenen Stack aufzubauen.

Der strategische Hauptunterschied bei unbegrenzten Rebuy-Turnieren ist, dass man sich die Rebuys vorher überlegt. Entscheiden Sie sich wie viele Rebuys Sie nehmen wollen (auch wenn diese Zahl 0 oder 1 ist) und halten Sie sich an den Plan. Im Eifer des Gefechts verliert man zwar schnell die Übersicht. Sie sollten jedoch bedenken, dass ein Bigstack gegen Ende der Rebuy-Phase Duzende Anfangsstacks akkumulieren konnte.

Ab Ende der Rebuy-Phase spielt sich das Turnier genau wie ein Freezeout und sollte auch strategisch entsprechend angegangen werden.

Der größte Vorteil eines Rebuy-Satellites ist, dass sich die Chance auf ein Ticket aufgrund der hohen Anzahl von Rebuys pro Spieler von ca. 60:1 (Freezeout) auf ca 20:1 (Rebuy) erhöht.

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