Julien Nuijten de.pokernews.com
Diese Fehler im Spiel eines Spielers zu erkennen kann natürlich sehr profitabel sein, nicht nur weil Sie immer wieder mal gegen die gleichen Spieler spielen, sondern weil es oft eine zeitlang dauert bis der Gegner seine eigenen Schwächen erkennt und sein Spiel dann entsprechend anpassen kann. Oft ist es auch so, daß die Gegenspieler sich gar nicht darüber bewusst sind, daß sie Fehler machen und deswegen Geld verlieren. Diese Spieler bemerken ihre Fehler oft erst dann, wenn sie von anderen Spielern auf ihre Fehler aufmerksam gemacht werden. Heute will ich auf einige Preflop-Fehler eingehen, welche ich oft beim Spiel gegen andere regelmäßige Spieler beobachten konnte, ich werde darauf eingehen, wie man diese Fehler entdeckt und wie man sie im eigenen Spiel feststellen kann.
Flatcalling von zu vielen Händen gegen einen Steal Versuch Wenn man gegen aggressive Pre-Flop Raise auf hinterer Position (Button und Cutoff) spielt, ist es für das eigene Spiel sehr wichtig die eigenen Blinds sehr aggressiv zu verteidigen. Wenn man sich einfach aus dem Pot drücken lässt, weil Ihr Gegner sehr aggressiv auf Ihr Eröffnungsraise vom Button reagiert, werden Sie deshalb Geld verlieren. Der Fehler welchen viele Spieler machen, wenn Sie ihre Blinds verteidigen ist, daß sie einfach zu oft flatcallen. Gegen gute Gegner kann es sehr schwierig sein, marginale Hände von schlechter Position mit 100 BB gewinnbringend zu spielen, es sei denn Ihre Hand wäre besser als die übliche Opening Range Ihres Gegenspielers. Der Vorteil durch die Position wenn man mit 100 BB spielt ist wesentlich wichtiger als Ihre eigentliche Hand, obwohl es natürlich gut wäre, wenn Ihre Hand Preflop etwas besser wäre, als die Hand Ihres Gegners.
Wenn ich weiss, daß am Big Blind ein Spieler sitzt, welcher mich oft flatcallt und versucht 2-Bet Pots aus schlechter Position gegen mich zu spielen, werde ich damit beginnen mit schlechteren Karten zu eröffnen. Meistens wird mein Gegenspieler nichts treffen, da ich aber in Position bin und der Preflop Aggressor bin, wird es mir sehr oft gelingen den Pot zu gewinnen, ohne daß es zu einem Showdown kommt.
Der beste Weg um sich selbst gegen aggressive Open-Raiser zu schützen, besteht darin einfach mehr Hände zu re-raisen, anstatt einfach nur einen Flatcall zu machen. Sie werden oft den Pot gewinnen, da Ihre Gegenspieler mit einer großen Anzahl von Händen raisen und bei einem Reraise nicht wissen, was sie tun sollen. Wenn er callt, ist Ihre Hand trotzdem noch wertvoll und wenn Sie Ihre Preflop Aggression auf dem Flop fortsetzen, gewinnen Sie den Pot oft zu einem späteren Zeitpunkt in der Hand. Bei dieser Strategie haben Sie eine sehr große Re-Raising Range, weshalb Sie für Ihre Monsterhände öfters richtig gut bezahlt werden.
Sie können Ihre Schwächen durch die Auswertung Ihrer Statistiken aufdecken Ein Programm wie z.B. der Holdem Manager stellt Ihnen die entsprechenden Daten über einzelne Spieler zur Verfügung. Richtwerte sind: SB Defend Steal 13%, SB Reraise Steal 9%, BB Defend Steal 16% und BB Reraise Steal 9%. Sie müssen dann nur noch die Position Button/Cutoff als Position des ersten Raisers im Handfilter auswählen, es könnte auch sein, daß Ihr Programm in den Statistiken über eine spezielle Anzeigefunktion für "Blind Battles" verfügt.
Fehler bei den Implied Odds Beim Kalkulieren der Preflop Implied Odds, machen Spieler sehr oft Fehler. Ein Beispiel: Ein erfahrener Spieler eröffnet auf dem Button mit 3,5 x BB und Sie halten am Big Blind 2c, 2h. Sie floppen in 1 von 9 Fällen ein Set, deshalb ist es sehr schwierig mit 2c, 2h den Pot zu gewinnen, wenn man auf dem Flop nichts trifft. Wir spielen diese Hand also nur für die Chance ein Set zu bekommen. Wir müssten 9 x 2,5 BB = 22,5 BB investieren. Deshalb müssten wir, falls wir ein Set treffen würden 22,5 BB gewinnen, um diesen Call profitabel zu machen. Der durchschnittliche Gegenspieler wird in einem von 3 Fällen vom Button aus eröffnen, und gegen die Vielzahl von möglichen Händen, gegen welche der Gegner halten könnte, wird es uns nicht jedes Mal, wenn wir ein Set treffen gelingen 22,5 BB zu gewinnen.
Viele Spieler nutzen hier die 5/10 Regel, welche besagt, daß man immer callen sollte, wenn man weniger als 5% des Stacks Preflop investieren müsste und man immer folden soll, wenn man mehr als 10% Preflop investieren muss. Meistens ist es aber gewinnbringender, wenn man sich an der Range des Gegners orientiert. Je tighter Ihr Gegenspieler spielt, desto besser sind Ihre Implied Odds und umso mehr Hände können Sie spielen.
Ein anderer großer Fehler welcher oft gemacht wird, besteht darin, mit diesen Implied Odds Händen ein Re-Raise zu callen. Ein normaler Re-Raise führt dazu, daß Sie ca. zusätzliche 8,5 BB callen müssen, was dazu führt, daß Sie Ihren Gegner jedes Mal staken müssen, wenn Sie was getroffen haben, um den Call profitabel zu machen. Es sei den Ihr Gegenspieler re-raist nur mit AK und QQ+, dies ist ein –EV Spielzug, den mit einer sehr tighten Range wie dieser, werden Sie nicht jedes Mal ausgezahlt werden, wenn Ihr Gegner etwas auf dem Flop trifft.
Wenn ich sehe, daß bestimmte Spieler regelmäßig ein Re-Raise mit einem kleinen Pocket Pair callen, mache ich mir sofort eine Notiz darüber. Nun kann man diesen Spieler mit fast jeder Hand re-raisen, er callt preflop und denkt er hätte gute Implied Odds und wird deswegen sehr oft folden, wenn er nichts trifft. Er macht mit diesem Spielzug einen großen Fehler, da wir den Spieler fast mit jeder Hand re-raisen und er seine marginalen Hände nicht mehr gewinnbringend spielen kann. Es ist besser ein Re-Raise mit Suited Connectors zu callen, als mit einem Pocket Pair, da man mit Suited Connectors öfters etwas floppt und auch wenn man nicht immer eine Monsterhand hat, ist diese Hand doch gut genug um später eventuell aggressiv auf eine große Re-Raising Range zu reagieren. Bei Händen, mit welchen man ein Top Pair floppen könnte, ist es oft besser wenn man ein Re- Raise callt, da das Geld in diesen Pötten oft von dem Spieler mit dem Top Paar gewonnen wird.
Ein neuer statistischer Faktor beim Holdem Manager ist der Vs-3Bet-Fold% Faktor. dieser kann sehr hilfreich sein, ist aber unter Umständen nicht wirklich aussagekräftig. Der Faktor für durchschnittliche Spieler ist 65%, ich weiss aber, daß zwei unterschiedliche Spieler, beide haben einen Wert von 65%, mit ganz unterschiedlichen Händen re-raisen. Bei Spielern, welche prozentual in der Nähe des Durchschnitts anzuordnen sind, ist es relativ schwierig die Hand Range auf Basis dieser Informationen gleichzeitig in Erfahrung zu bringen, deshalb sollten Sie sich zusätzliche Notizen machen, bei Spielern, welche stark vom Durchschnitt abweichen, ist es viel einfacher die Hand Range einzugrenzen.
Zuviel raisen, wenn (gute) Shortstacks am Spieltisch sitzen Im speziellen bei PokerStars findet man jede Menge gewinnspielende ShortStacker, welche sich mit max. 20BB einkaufen. Dies kann für jemanden, welcher mit 100 BB am Spieltisch sitzt sehr irritierend sein, da es fast unmöglich ist, von einem gut spielenden ShortStacker Geld zu gewinnen. Während er immer mit einem effektiven Stack von 20BB spielen wird, wird der Rest des Tisches immer zwischen 100BB und 20BB schwanken, was eine große Auswirkung auf die preflop Handauswahl hat. Das meiste Geld, welches ShortStacker gewinnen, gewinnen diese preflop, ohne einen Showdown zu sehen, indem sie gegen eine große Hand-Range All-In re-raisen. Um sich gegen diese Art Spieler zu schützen, müssen Sie sehr tight spielen und mit kleineren Beträgen eröffnen. Wenn Sie z.B. am Button sind und die beiden Short-Stacks sitzen auf den Blinds, sollten Sie nur ein Minraise machen, anstatt eines 3-4xBB Raise und damit aufhören mit Schrotthänden, wie z.B. 5-2s, zu eröffnen. Dann können Sie die All-Ins öfters callen und weniger verlieren, wenn Sie folden müssen, während sich für den Short-Stack wenig ändert, er wird bei einem 2BB Raise genauso oft folden, wie bei einem 4BB Raise.
3-Betting wenn ein Call gewinnbringender wäre. Es ist grundsätzlich klar, daß Aggression ein wichtiger Teil einer jeden Gewinn- Strategie ist, man muss aber nicht immer raise-or-fold spielen. Preflop gibt es Situationen, in welchen es einfach besser ist flat zu callen, stattdessen re-raisen viele Spieler, obwohl dies in der jeweiligen Situation oft weniger profitabel ist.
Viele Spieler werden sehr tight, wenn sie mit einem Re-Raise auf schlechter Position konfrontiert werden, denn es kann sehr schwierig sein einen großen Pot gegen einen aggressiven Gegenspieler profitabel zu spielen. Hände welche gegen die normale Eröffnungshand-Range eines Gegenspielers normalerweise gut gespielt werden können, lassen sich nicht notwendigerweise gut gegen eine Handrange spielen, mit welcher man einen 3-Bet von schlechter Position callt. Nehmen wir z.B. mal eine Hand wie KQ gegen einen Cutoff Raiser. Wenn Sie hier re-raisen, werden Gegner mit schlechten Händen (wie KJ oder QJ) nur selten callen, deshalb lässt sich Ihre Hand in dieser Situation gegen diese Opening Range sehr gut spielen.
Eine andere Situation, in welcher Sie besser flat callen als re-raisen, entsteht dann, wenn Sie erwarten, daß sich bei der jeweiligen Hand ein Multiway Pot bilden könnte. Ihre Position ist in diesem Moment nicht mehr so wichtig, da Multiway Pötte normalerweise nicht so aggressiv gespielt werden, da eine hohe Chance besteht, daß jemand am Flop etwas trifft. Durch Ihren Flatcall laden Sie außerdem schlechte Spieler dazu ein Geld in den Pot einzuzahlen, da diese denken, sie würden nun bessere Pot Odds erhalten. Dieses Konzept wird sehr oft missverstanden; die Pot Odds werden schlechter, wenn mehr Spieler im Pot sind, die Chancen zu gewinnen werden ebenfalls schlechter.
Ein weiteres Beispiel: Wenn der Button raist und ein Fisch im Small Blind callt, ist es für Sie uninteressant mit einer Hand wie 56s oder 44 zu re-raisen. Ein Flatcall hat in dieser Situation eine Menge Value, wenn Sie den Button re-raisen, wird dieser oft callen, da er annimmt, daß es ein 3 Way Pot werden wird, bei welchem ein schlechter Spieler involviert ist und er auf dem Button in guter Position ist. Der Fisch wird oft genug mit jedem Pocket Paar oder zwei Bildkarten callen und es wird schwierig werden ihn aus dem Pot zu drücken, falls er was treffen sollte, was Sie natürlich nicht hoffen, da Sie diese Hand unter anderem ja wegen der Fold Equity gespielt haben.
Die dritte Situation ist, wenn ein Spieler bei einem 6-max Game limpt. Jeder erfahrene Spieler wird sofort erkennen, daß dies ein schlechter Spieler ist und wird mit einer Vielzahl von Starthänden versuchen ihn zu isolieren (Raisen mit der Absicht Heads-Up gegen den Limper spielen zu können). Man benötigt in dieser Situation zwar nicht unbedingt ein Monster um ein Re-Raise zu machen, aber im Speziellen, wenn Sie Position haben, ist es besser nur flat zu callen und den 3 –Way Pot gegen 2 Spieler mit einer großen Hand-Range zu spielen. Sie werden zwar oft den Pot mit einem Re-Raise preflop gewinnen, mit einem Flatcall haben Sie aber den Fisch an der Angel und können unter der Hand letztendlich eventuell mehr gewinnen.
Auf den Small Blinds limpen Spieler, welche Limpen sind in den meisten Fällen nicht allzu spielstark und gute Spieler werden meistens re-raisen, wenn Spieler auf den Small Blinds limpen. Vergessen Sie Ihre Pot Odds von 3:1 einfach. Obwohl diese Pot Odds sehr verlockend sind, reicht dies nicht um Ihren Nachteil durch die schlechte Position auszugleichen. Wenn man am Small Blind gegen das Big Blind spielt und weiss, daß am Big Blind ein guter Spieler sitzt, werde ich nur raisen oder folden und wenn ein Spieler am Small Blind zu mir am Big Blind limpt, werde ich immer Preflop raisen oder auf dem Flop setzen – abhängig vom Spielfluss. Ich würde ihn max. dreimal hintereinander in dieser Position raisen, beim vierten Mal würde ich am Flop setzen, um dann später wieder preflop zu raisen. Dadurch wird mein Gegenspieler gezwungen einen hohen Pot aus schlechter Position zu spielen und Sie werden feststellen, daß eine Menge Fold Equity in Ihren Einsätzen liegt.
Zu hohes 4-Betting Wenn Sie eine 3 und 4 Bet Historie mit einem bestimmten Spieler haben, möchten Sie bestimmt irgendwann damit anfangen diesen zu bluffen. Ein normales Re-Raise ist normalerweise 12 BB hoch und wenn man mit Stacks von 100BB spielt, reicht ein 4-Bet auf 27BB normalerweise aus, um den Gegner dazu zu bringen, push oder fold zu spielen. Wenn Sie dies mit all Ihren Händen machen, wird Ihr Gegner Ihre Bluffs nicht mehr von Ihren Monsterhänden unterscheiden können. Deshalb sparen Sie bei Ihren Bluffs Geld und erhalten außerdem den maximalen Mehrwert für Ihre Monsterhände (wenn Ihr Gegenspieler Push oder Fold spielt). Sie sollten auf keinen Fall zu niedrig setzen, da viele Spieler die Tendenz haben, flat zu callen, was zu einem sehr schwierigen postflop Pot führen kann.
4-Betting mit den falschen Händen Da fast alle preflop 4-betting Situationen push-or-fold gespielt werden, macht es nichts, wenn man mit einer polarisierten Range spielt. Das bedeutet, daß es eigentlich vollkommen egal ist, ob Sie beim 4-Betting ein Monster haben oder einen kompletten Bluff. Da Ihre Gegenspieler in dieser Situation nur sehr selten flatcallen und Sie Ihr Paar Buben bei einem All-In sowieso folden würden, ist es relativ egal, ob Sie diesen Move mit JJ oder mit 32o machen. Hände wie JJ, TT, 99 und AQ lassen sich hervorragend in 3-Bet Pots spielen, wenn Sie nur flat callen. Sie liegen bei einem 3-Bet bei den meisten Ranges vorne, Ihre Hand ist also eigentlich relativ einfach zu spielen. Außerdem werden Sie oft auch eine gute Hand floppen, so daß Ihre Hand noch einfacher zu spielen ist. Wenn Sie sich entscheiden eine dieser Hände zu 4-Beten, sollten Sie dies nur tun, wenn Sie auch bereit sind ein All-In zu callen, andernfalls geben Sie den Mehrwert Ihrer Hand komplett auf.
Ich hoffe, daß Sie sich nicht selbst in allzu vielen dieser Beispiele erkannt haben, wenn es aber trotzdem so war, haben Sie jetzt wieder eine Menge Dinge über Ihr eigenes Spiel erfahren, welche es wert sind etwas genauer darüber nachzudenken. Je erfahrener Sie werden, umso einfacher wird es für Sie sein, diese Fehler bei Ihren Gegenspielern zu entdecken, was dazu führen könnte, daß Sie jede Menge zusätzliches Geld gewinnen könnten. Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat und Sie beim Lesen etwas neues Lernen konnten, sollten Sie sich unsere weiteren Strategieartikel ansehen.
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