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Amerikas glanzvollster Schandfleck



Casinos in Las Vegas

15.03.2005, Lesen Sie hier den Bericht über «Amerikas glanzvollster Schandfleck».


Das Spielerparadies Las Vegas feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Keine Metropole der USA hat sich so radikal immer wieder neu erfunden. Doch die Bewohner der schrillen Plastik-Pseudowelt haben für ihre Geschichte wenig übrig. Auftakt zu einem SPIEGEL-ONLINE-Spezial über die Zockerstadt in der Einöde Nevadas. Aus Las Vegas berichtet Marc Pitzke


Bally's-Casino im Lichterschein: "Das Land, in dem alles möglich ist"

Las Vegas - Auf einem staubigen Abstellplatz legt sich Las Vegas zum Sterben hin. Nördlich von Downtown ist das, jenseits des Freeways 515, in einer Seitenstraße des Las Vegas Boulevards, jenes berühmten Casino-"Strips", der an dieser Stelle längst allen Glanz verloren hat. Hier, hinter mit grünen Plastikplanen verhängten Bauzäunen, sind die ausrangierten Insignien der Stadt zur letzten Ruhe aufgebahrt - die Neonschilder, die abmontiert wurden.

Stumpf, blass, erloschen rosten sie in der Wüstensonne vor sich hin. Das legendäre Zeichen für "Binion's Horseshoe", eines der ältesten Casinos von Las Vegas, mit einer stilisierten Palmenkrone als Hintergrund. Ein silberner Stöckelschuh, sechs Meter hoch, Wahrzeichen des "Silver Slipper Hotels", wo Elvis heiratete: 1988 abgerissen. Eine enorme Wunderlampe vom alten "Aladdin"- Casino, anno 1966. Die Billboards vom berühmten "Stardust" und dem historischen "Golden Nugget", als das Casino noch ganz bescheiden "Gambling Hall" hieß.

Sie nennen es den "Neon-Friedhof". Reste der Röhren hängen noch an den Relikten. Splitter knirschen unter den Schuhen. Heute will keiner mehr Neon; der letzte Schrei am "Strip" sind monumentale, elektronische LED-Tafeln. "Das ist Teil eines Las Vegas, das es nicht mehr gibt", seufzt Gary Hendricks, der Manager des Neon-Unternehmens Young Electric Sign Co., das die alten Schilder aufbewahrt. "Diese Stadt scheint keine eigene Geschichte zu haben. Die Neonschilder sind unsere Geschichte."

Inbegriff aller Träume Eine passende Erkenntnis in diesem Jubeljahr, da das Spielerparadies Las Vegas seinen 100. Geburtstag feiert. Die grelle, schrille, ständig mutierende Plastik-Pseudowelt des "Strips" zeichnet sich eher durch Gedächtnisschwund aus als durch Geschichtsbewusstsein, und sie hat für ihre eigene Vergangenheit wenig übrig. Dabei hat keine Metropole der USA mehr Reinkarnationen durchlebt, vor allem keine abenteuerlicheren und skandalträchtigeren.

Und glaubt man dem Bürgermeister Oscar Goodman, der am 15. Mai, dem genauen Jubiläumstermin, natürlich "den größten Birthday Cake der Welt" anschneiden wird, dann hat das Tollste hier gerade erst begonnen: "Denn Las Vegas ist das Land, in dem alles möglich ist."

Eine Phantasiewelt, immer schon, lange bevor die Saloons zu Casinos wurden und die Casinos zu Themenparks. Ein gelobtes Land, wenn auch nicht unbedingt für die ersten Siedler, die Anasazi- Indianer, die in Erdlöchern hausten, oder die Mormonen, die es nur fünf elende Jahre hier aushielten und ihr Heil 1858 lieber anderswo suchten. Doch spätestens für die eigentlichen Ortsgründer - eine Bande aus Bahnbaronen, Ranchern, Zockern und Gaunern - war Las Vegas, das "fruchtbare Tal", Inbegriff all ihrer Träume. Viel hat sich nicht geändert.


Kreatives Las Vegas

Fast im Sande verweht Auch Las Vegas begann, wie so manches im US-Südwesten, mit der Eisenbahn. 1903 war hier nur eine Wüstenranch, die einer Witwe gehörte, deren Mann von einem Landarbeiter erschossen worden war. Mrs. Helen Stewart heiß die Dame, die "First Lady von Las Vegas". Als die Salt Lake Los Angeles Railroad ihre Gleise über das Land der Witwe legen wollte, sah die ihre Chance und trat der Bahn den Großteil des Gehöfts ab - für 55.000 Dollar.

Auch die Eisenbahn witterte ein Geschäft. Sie zirkelte entlang der neuen Gleise 1200 Grundstücke ab und schrieb sie zum Verkauf aus. Die Nachfrage war unerwartet hoch: Spekulanten, Investoren und Siedler balgten sich um die 45 Hektar Wüstenparzellen. Also beraumte die Railroad Company eine Auktion an, unter freiem Himmel. Die fand an jenem 15. Mai 1905 statt, an der Kreuzung von Main Street und Fremont Street. 265.000 Dollar kamen dabei insgesamt zusammen. Las Vegas war geboren - aus Geld, Gier und Geschäftssinn. Doch zunächst wäre der Ort fast wieder im Sand verweht. Die Bahnlinie, bald von der Konkurrenz des Autos bedrängt, verkümmerte zu einer Nebenstrecke. Das Wasser blieb knapp. Selbst das Glücksspiel war verboten.

Atomtests und "Miss Atomic Blast" Erst der Bau des gigantischen Hoover Dams bewirkte die Wende. Der brachte 1931 über 5000 Arbeiter nach Las Vegas. Im selben Jahr legalisierte Nevada auch das Glücksspiel wieder - und die Prostitution. 20.000 Besucher kamen zur Eröffnung des 242 Meter hohen Staudamms, der den Strom für die Neon-Zukunft der Stadt liefern würde. Mit ihnen kamen die Casino-Betreiber, Sex-Händler, Schnellvermähler und Scheidungsanwälte.


Bau des Hoover-Staudamms 1932: Mit dem Wasser kamen die Sünden

Und dann kam die Mafia. Mit ihrem Strohmann Benjamin ("Bugsy") Siegel stiegen die Paten ins lukrative Casino-Geschäft ein. Und obwohl sie Siegel 1947 umlegten, als der mit dem Bau des "Flamingos" vier Millionen Dollar in die Miesen geriet, beherrschten die Paten den "Strip" für Jahrzehnte. Die Stadt gehörte den Mobstern, jeder wusste es, keinen störte es. Und die Bühnen gehörten dem "Rat Pack" um Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und Dean Martin.

Las Vegas' Sinn fürs Morbide zeigte sich auch anderswo. Von 1951 bis 1962 machte es selbst die Atombombentests auf der 100 Kilometer entfernten Nevada Test Side zur Attraktion: Die Leute pflanzten sich mit Liegestühlen auf die Dächer, um die Atompilze über der Wüste zu bestaunen, aßen "Atomic Burger", schlurften "Bomben-Cocktails" und wählten die "Miss Atomic Blast". Und das legendäre "Desert Inn" legte den Termin seiner Eröffnungsparty, als Bomben-PR, auf den Tag eines Atomtests.

Brooklyn Bridge über den Goldfisch-Teich Es war auch das "Desert Inn", das der exzentrische Multimilliardär Howard Hughes 1966 für vier Jahre zu seinem Domizil erkor. Der Einsiedler, von Phobien und Drogensucht geschüttelt, ließ die obersten zwei Etagen des "Inns" in einen versiegelten Bunker umwandeln. Als das Management ihn vor die Tür setzen wollte, kaufte er das Hotel ganz einfach, für schlappe 13 Millionen Dollar.

Damit begann in Las Vegas ein neuer Immobilienboom. Hughes und sein Rivale, der Hotelmagnat Kirk Kerkorian, kauften und bauten um die Wette. Selbst nachdem Hughes 1970 auf die Bahamas verschwunden war, ging das vorerst weiter. Dutzende neue Casinos eröffneten, und Großkonzerne wie Hilton begannen die Mafiosi langsam zu verdrängen.

Die Ära der "Megaresorts" begann am 22. November 1989. Da eröffnete der Hotelier Steve Wynn das "Mirage": 650 Millionen Dollar teuer, über 3000 Zimmer, ein pseudo-polynesisches Paradies mit einem Delphin-Becken und einem künstlichen Vulkan. Im Jahr drauf brachten Siegfried und Roy ihre weißen Tiger her und blieben bis 2003, als die Show abrupt endete, nachdem Roy von einem Tiger angefallen und schwer verletzt worden war.


Casino Golden Nugget: Gedächtnisschwund in der Pseudo-Plastikwelt

Aalglatte Stars und Illusionsfabriken Haus für Haus wurden die alten Hotels abgerissen, aus den Ruinen wuchsen weitere Casino- Vergnügungspark: der Ritterburg-Verschnitt "Excalibur", die Glaspyradmide des "Luxor", die Pirateninsel "Treasure Island", das mit 5000 Zimmern weltgrößte Hotel "MGM Grand", der 355 Meter hohe "Stratosphere Tower" mit Achterbahn oben drauf, das opulente "Monte Carlo" und die Manhattan- Attrappe "New York New York" - ein bunter Brocken begehbarer Pop-Art, samt verkleinerter Brooklyn Bridge, die statt über den East River über einen Goldfischteich führt.

Außen Phantasiekulissen, innen stets die gleichen Casinohallen: groß wie Flughäfen, überwältigend wie ein schweres Dessert und so konstruiert, dass Orientierung und Zeitgefühl draußen bleiben - keine Fenster, keine Uhren, kein Tageslicht, keine ersichtliche Geografie.

Die jüngste Bauwelle zur Jahrtausendwende machte eine Autofahrt über den "Strip" dann vollends zur Ersatz-Weltreise. Das "Bellagio", das mit 1,6 Milliarden Dollar teuerste Hotel aller Zeiten, übt sich in italienischer Eleganz, das "Venetian" bietet einen Canale Grande (im zweiten Stock), fürs "Paris" stürzten sie einen Mini-Eiffelturm in die Pariser Oper. Die "Sin City" wurde zum Familien-Spielplatz, auf dem aalglatte Stars wie Celine Dion eigene Theater haben und Illusionsfabriken wie Cirque du Soleil, der hier gerade seine vierte Show eröffnete und ein fünfte in Arbeit hat, heute der größte Entertainment-Arbeitgeber sind.

"The best is yet to come" Doch nichts ist von Dauer in Las Vegas. Schon bahnt sich die nächste Reinkarnation an - vom Familienhort zum kaum mehr jugendfreien Shangri-La für kinderlose Krösusse. Dazu fördert Bürgermeister Goodman auch die Sex-Industrie, die hier gerade erst ihre jährlichen Adult Video News Awards für die besten Pornos verliehen hat, mit einer Gala im "Venetian".

Und ein paar Blocks nördlich vom "Venetian", auf dem Areal des gesprengten "Desert Inns", eröffnet am 28. April das mit 2,4 Milliarden Dollar teuerste Projekt in der Geschichte der Stadt - ein Hotel speziell für die "High Rollers", die reichsten der Zocker: 2716 Luxus-Zimmer, Golfplatz, ein hauseigener Ferrari-Händler und eine Kunstgalerie voller echter Gauguins, Van Goghs, Rembrandts und Picassos.

Der Bauherr ist Steve Wynn. Gerade noch der Pleite nahe, ist der Erfinder des Megaresorts wieder auferstanden, selbstbewusster denn je: Sein neues Hotel nennt er kurzum "Wynn Las Vegas". Denn keiner kennt das Geheimnis dieses verrückten Ortes besser: "Hier ist Beklopptheit okay", weiß er. Und, ja, bloß nicht zurückschauen: "Das Beste kommt noch." Spiegel Online


Casino-Mogul Wynn: Destination für die reichsten der Zocker



Über Casinos in Las Vegas:

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