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Die finstere Seite der Glitzerstadt



Casinos in Las Vegas

05.04.2005, Lesen Sie hier den Bericht über «Die finstere Seite der Glitzerstadt».


Nicht alles glitzert in Las Vegas. Hinter den tollen Kulissen der Megaresorts und Themenparks verbarg sich immer schon eine triste Schattenwelt aus Süchtigen, Alkoholikern und Kriminellen. Doch über die spricht man heutzutage lieber nicht mehr - es schadet dem Geschäft. Aus Las Vegas berichtet Marc Pitzket


Stripper in Las Vegas: Sex als legale Touristendroge

Las Vegas - Der Weg zum Seelenheil beginnt am Vulkan. An dem künstlichen Vulkan, der vor dem künstlichen Dschungel des "Mirage"-Casinos künstliche Lava in die Nachtluft von Las Vegas speit. Daran vorbei geht's direkt ins Labyrinth der Spielhölle, vorbei an Tausenden einarmigen Banditen, Poker-, Baccarat- und Roulettetischen, vorbei an den Sektbars und Cocktail-Lounges, den Tanzflächen mit den betrunkenen Gästen, dem Gehege mit Siegfried & Roys weißen Tigern, bis ganz ans allerhinterste Ende der Casino-Katakombe.

Dort, im Konferenzsaal "Jamaica", sitzen unter einem Kronleuchter zwei Dutzend Leute um einen Tisch: Männer, Frauen, jung, alt, weiß, schwarz. Auf dem Tisch stehen Gläser und Karaffen, an jedem Platz liegt ein Notizblock mit Stift, daneben ein Minzbonbon, an der Wand ist ein Buffet mit Kaffee, Tee und Säften aufgebaut. Am Kopfende sitzt eine blonde Frau im Samtblazer, vor sich ein Buch. Es ist still. Irritierend still, nach all dem Casino-Geklingel.

Mittwochabends in Las Vegas, tief im Innersten des "Mirage", des luxuriösen Wallfahrtsorts für Zocker und Zecher aus aller Welt. Was für eine mysteriös-besinnliche Versammlung ist das? Handlungsreisende auf einer Tagung? Eine Reisegruppe beim letzten Appell, bevor sie sich ins Gewühl stürzt? Eine Hochzeitsgesellschaft am Tag davor?

Kein guter Ort für kranke Neigungen "Guten Abend", spricht die Frau im Samtblazer plötzlich in die Stille und lächelt. "Mein Name ist Elaine, und ich bin eine Alkoholikerin."


Untersuchung menschlicher Überreste: "What happens in Vegas, stays in Vegas"

Nichts ist unmöglich in Las Vegas. Einmal die Woche treffen sie sich also im "Mirage" zur spirituellen Einkehr, ausgerechnet hier, im Zentrum des lasterhaften Casino-"Strips", inmitten all dieser Säufer und Spieler, in einem Saal, zu dem sie sich erst durch Alkoholfahnen und Zigarettenrauchschwaden durchkämpfen müssen - die Anonymen Alkoholiker (AA).

Quasi im Hinterzimmer der Sünde versuchen sie, vom Alkoholismus und anderen Süchten loszukommen, Spielsucht inklusive, von den Tagen im Rausch und den Nächten im Knast, den verlorenen Jahren, verschenkten Leben. Sie versuchen es selbst hier, wie es einer sagt, "in der Höhle des Löwen", und hier erst recht.

"Wenn du eine krankhafte Neigung zu Alkohol, Drogen, Sex oder Glücksspiel hast", sagt Elaine, die anschließend ihre Zehn-Stunden-Nachtschicht als Blackjack-Dealerin antritt, "dann ist Vegas kein guter Ort für dich." Und doch zeigt das Treffen der genesenden Trinker im "Mirage", wie Dutzende weitere, tägliche Meetings von Alkoholikern, Drogen-, Sex- und Spielkranken ringsum, dass der Neonglanz der "Sin City" auch seine Schattenseiten hat - und dass in diesem Schatten viele Menschen leben.

Neuzugang auf der Schandliste Ein paar wenige machen das Beste draus, indem sie, wie Elaine und ihre Freunde, ihre Dämonen gemeinsam meistern. Die meisten anderen aber verfallen diesen Dämonen hilflos und rutschen oft schnell in die Kriminalität ab. Wieder andere haben sich das Elend der Sucht zum lukrativen Geschäft gemacht - als Gangs, Drogendealer, Diebe und Mörder.


Polizeieinsatz in Las Vegas: Eine der höchsten Kriminalitätsraten der USA

Las Vegas hat, trotz zeitweiser Verbesserung, weiterhin eine der höchsten Pro-Kopf- Kriminalitätsraten aller US-Städte. Und einer nicht minder hohen Drogensucht- und Alkoholismusrate. Was will man auch erwarten von dem Ex-Mafiahort, den Kult-Autor Hunter S. Thompson in seinem Durchbruchswerk "Fear and Loathing in Las Vegas" so einprägsam als dumpfe Drogenhöhle verewigt hat, als Zerrfratze des American Dream.

Thompson schrieb "Fear and Loathing" 1971. Seitdem ist es nur noch schlimmer geworden. Vor vier Jahren ernannte die US-Regierung den Bezirk Clark, dessen Hauptstadt Las Vegas ist, zur High Intensity Drug Trafficking Area (HIDTA) - einem städtischen Krisenherd im Drogenkrieg. 28 solcher "Zentren illegaler Produktion, Einfuhr und Verbreitung von Drogen" gibt es in den USA. Clark County ist der jüngste Neuzugang auf dieser Schandliste.

Drogen-Zuwachs von 960 Prozent Das US-Gesundheitsministerium führt Nevada, nicht zuletzt dank der Szene von Las Vegas, als einen der fünf Bundesstaaten mit dem höchsten Drogenkonsum. Fast jeder zehnte Einwohner ist drogen- oder alkoholabhängig, Las Vegas allein hat 25 Entzugszentren. "Es ist ein furchtbares Problem", sagt Lisa Menegatos, die Sprecherin der Hilfsgruppe WestCare.

"Diese Stadt profitiert von der Sucht", sagt Elaine, die anonyme Alkoholikerin. Ihr Freund John, ein Croupier, berichtet von seinen Jahren im Griff von Drogen und Alkohol: Freundin verloren, Job verloren, Haus verloren, Freiheit verloren. "Am Ende landete ich hinter Gittern, weil ich im Drogenrausch über den Freeway gerast bin", sagt er. Auch heute noch müht er sich im täglichen Kampf gegen die Versuchung, vor der es in Las Vegas kein Entkommen gibt: Manche Casino-Hostessen servierten einem, trotz gegenteiliger Bestellung, sogar heimlich mit Alkohol gespritzes Wasser, um den Gast bei Laune zu halten. Der einzige Ausweg, so Elaine: "Wasser in der Flasche bestellen."

Am schlimmsten wütet hier die Partydroge Crystal Methamphetamine (Meth), eine hausgemachte, aufgemotzte Form von Speed. "Meth ist die schlimmste Bedrohung in Clark County", erklärt die Drogenbehörde. Die sichergestellten Mengen seien "alarmierend angestiegen", von 3673 Gramm (2002) auf 33.895 Gramm (2003) - ein Zuwachs von über 960 Prozent. Dafür sei vor allem die Nachtclub- und Sex-Szene von Las Vegas verantwortlich.

Platz zwei beim Autoklau Auch die in Nevada legalen, allgegenwärtigen Touristendrogen - Alkohol, Glücksspiel, Prostitution - zollen ihren Tribut unter den Einheimischen. Das zeigt sich nicht nur an der Meeting-Liste der Anonymen Alkoholiker, die schon im Umfeld des Casino-"Strips" 39 wöchentliche Treffen ausweist. Die Auswahl für Glücksspielsüchtige ist noch höher: 81 Meetings pro Woche. Und die Sex Workers Anonymous, eine Selbsthilfegruppe für Callgirls (und -boys), hat gleich ihre Weltzentrale hier.

Die Unterwelt folgt dem auf dem Fuße. Gerade erst hat die Forschungsgruppe Morgan Quitno Press den Bundesstaat Nevada - der außer Las Vegas und Reno sonst nur aus Wüste besteht - erneut als den "gefährlichsten Staat" der USA gebrandmarkt. Zum zweiten Mal in Folge, zum vierten Mal seit 1996. "Wir sollten ein familienfreundlicher Urlaubsort werden", seufzt ein Portier an der Paradise Avenue, der Parallelstraße zum "Strip". "Das ist vorbei."

Das FBI unterhält hier eine Außenstelle mit speziellen Einsatzteams für Schwerverbrecher, Straßengangs und Drogenschmuggler. Mit 10.901 Gewalttaten (2003) rangiert Las Vegas in den Top Ten der Gewaltquoten-Rangliste aller 42 US-Millionenstädte, noch vor den Molochs New York, Chicago, Denver und Detroit. Genauer gesagt: Platz sieben bei Morden, Platz drei bei Einbrüchen, Platz zwei beim Autoklau. Nur in Phoenix werden mehr Autos gestohlen, weshalb auch immer.

"Das ist nicht fair" Ausschachtungs- und Bauarbeiten für neue Casinos fördern regelmäßig Leichen zutage. Auch der Polizeibericht - keine gute Lektüre für Touristen - gewährt täglich neue, düstere Einblicke hinter die Kulissen der Fantasiewelt.

Ein 21-Jähriger namens Jose Gonzalez wird in seinem Truck vor seinem eigenen Haus erschossen ("drogenbedingt", ergänzt ein Polizeisprecher). Auf einem Parkplatz findet sich im Kofferraum eines Autos eine Leiche, Identität unbekannt. Ein gut gekleideter Herr überfällt "ein örtliches Casino" (dessen Name aus Rücksicht aufs Geschäft ungenannt bleibt), raubt eine der Kassen und flüchtet. Vor der Stadt wird ein Skelett entdeckt - die Überreste eines seit zehn Monaten vermissten Mannes.

Polizei und Stadtverwaltung reden natürlich nur ungern über diese Kehrseite ihrer Glitzer- Metropole. Schließlich wollen sie nichts sagen, was ihre Haupteinnahmequelle gefährdet, den Tourismus. Stattdessen verweisen sie darauf, dass die Statistiken verzerrt würden - durch rund 36 Millionen Touristen im Jahr, durch die freie Ausgabe von Alkohol überall, durch das generelle Laissez-faire. So tut Polizeisprecher Jose Montoya den jüngsten Report, wonach Las Vegas die gefährlichste US-Stadt sei, schnell ab: "Wir achten da nicht besonders drauf. Wir halten das für falsch, es ist nicht fair."

Und so haben sie sich jetzt auch einen brandneuen Werbeslogan für die Stadt ausgedacht: "What happens in Vegas, stays in Vegas". Was hier passiert, bleibt unter uns. Spiegel.de



Über Casinos in Las Vegas:

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Die Informationen sind unterteilt in die Bereiche Casino-Informationen, aktuelle News, Events, Jackpot und Tournament-Informationen, Fotogalerien, Live-Berichte und Interviews sowie ein täglich wechselndes Glückshoroskop.

Top-Brands: - www.casinos.ch CH-Casino-Plattform - www.swisspoker.ch Poker-News - www.casinopersonal.ch offene Stellen - www.nightlife.ch Ausgangs-Informationen



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