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LAS VEGAS VS. HOLLYWOOD, Babylons zweite Traumfabrik



Casinos in Las Vegas

06.04.2005, Lesen Sie hier den Bericht über «LAS VEGAS VS. HOLLYWOOD, Babylons zweite Traumfabrik».


Geld, Gewalt und Glamour: Das glitzernde Spielerparadies Las Vegas und die strahlende Traumfabrik Hollywood bilden seit den fünfziger Jahren ein filmreifes Paar. Dabei hat sich das Kinobild des Wüstendorados zunehmend gewandelt - von der bunten Kulisse für harmlose Familienspäße zum Schauplatz tragischer Verliererdramen. Von David Kleingers


Die Mafia als Stadtverwaltung: Robert De Niro in "Casino"

Der Pate war not amused: Als Michael Corleone (Al Pacino) in "The Godfather: Part II" nach Las Vegas reist, um seinem linkischen Bruder Fredo (John Cazale) beim Ausbau der mafiösen Familiengeschäfte auf die Finger zu schauen, zeigt sich der strenge Ostküsten-Don erbost über Fredos hedonistische Ausschweifungen: Pastellfarbene Freizeitanzüge, Nachtclubtänzerinnen und greller Neonkitsch. Geblendet vom schönen Schein wird Fredo später die Familie verraten und seinen sorglosen Lebenswandel am Ende gar mit dem Leben bezahlen.

Kein Zweifel, in Francis Ford Coppolas epischer Familiensaga aus dem Jahr 1974 ist Las Vegas ein ungehöriges Terrain für katholische Gangster. Dabei passt die pervertierte Sittenstrenge des mordenden Patenclans durchaus zu jener fragwürdigen Moral, mit der Hollywood seit Jahrzehnten über die Show- und Spielermetropole in Nevada urteilt.

Gangs of Nevada
"Viva Las Vegas"-Stars Ann-Margret, Presley: Harmloser Familienspaß

Denn nur selten war das milliardenschwere Wüstendorado lediglich kunterbunte Kulisse für harmlose Familienspäße wie "Viva Las Vegas" (1964), in dem Elvis Presley als singender Rennfahrer um die Gunst einer jugendlich adretten Ann-Margret wirbt. Schon 1952 stilisierte Robert Stevensons vergessener Film Noir "The Las Vegas Story" die Stadt zum Sündenpfuhl, wo Verführung und Verbrechen eine unheilige Allianz eingehen. Und bis heute wird das Filmbild von Las Vegas durch jenen anrüchigen Gründungsmythos geprägt, demzufolge der rasante Aufstieg von Amerikas hedonistischer Hochburg vor allem kriminellem Erfindungsreichtum geschuldet ist.

1991 etwa nährte Regisseur Barry Levinson mit "Bugsy" die Legende vom gleichermaßen gewissenlosen wie visionären Großgangster Bugsy Siegel - charismatisch verkörpert von Warren Beatty -, der als rücksichtsloser Pionier die Transformation vom Provinznest zur urbanen Spielhölle initiierte.


Das "Rat Pack" in Aktion: Dean Martin nimmt es leicht mit Sammy Davis Jr. im Sands Hotel-Casino

Dort knüpft Martin Scorseses in den siebziger und achtziger Jahren angesiedeltes Drama "Casino" (1995) an, welches die Mafia ebenfalls als heimliche Stadtverwaltung von Las Vegas inszeniert, die Robert De Niro, Joe Pesci und Sharon Stone erst zu Geld, und dann unter die Räder kommen lässt. Noch vor den schwerblütigen Kriminalmoritaten von Coppola, Scorsese und Levinson war es ausgerechnet eine leichtfüßige Komödie, die Las Vegas' Leinwandstatus als glamouröses Gangsterparadies zementierte: 1960 brachte Lewis Milestones "Ocean' s Eleven" das erweiterte "Rat Pack" um Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. von der Showbühne ins Kino, wobei "Frankie und seine Spießgesellen" - so der ungleich holprigere deutsche Titel - ihre ausgeprägten Starpersönlichkeiten nahezu unverändert in den hauchdünnen Plot über einen tollkühnen Casino- Raubzug überführen durften.

Von der Showbühne auf die Leinwand Der Casting-Coup war ein Paradebeispiel für "art imitates life", derart nahtlos verlief hier der Übergang zwischen Rolle und Performer. Nach Drehschluss traten die Protagonisten in den großen Clubs der Stadt auf, wofür sie nicht einmal ihre ohnehin makellose Garderobe wechseln mussten. Weil Frank Sinatra - der sinnigerweise bereits 1941 einen ungenannten Mini-Auftritt als Sänger in "Las Vegas Nights" hatte -, obendrein gute Kontakte zur Halbwelt nachgesagt wurden, verwischte die Grenze zwischen den Inszenierungen vor und abseits der Kamera vollends. Der gemeinsame Nenner hieß schlicht Entertainment, und mit seiner eleganten Melange aus entwaffnendem Charme, dreistem Selbstbewusstsein und klassischer Eleganz gelang dem "Rat Pack" ein versöhnlicher Brückenschlag zwischen den ungleichen Unterhaltungszentren Hollywood und Las Vegas.


Milliardär Kerkorian: Im Zeichen des Löwen

Angesichts der unangestrengten Verspieltheit des Originals wirkt Steven Soderberghs starbesetztes Remake aus dem Jahr 2001 wie eine fachkundige, aber dennoch feindliche Übernahme des Mythos - George Clooney und Brad Pitt mühen sich zwar redlich, doch die souveräne Gelassenheit ihrer Vorgänger können die viel zu braven Epigonen bestenfalls nachstellen.

Der Löwe in der Wüste Milestones eskapistischer "crime caper" kam zu einem Zeitpunkt, als das alte Hollywood bereits in den letzten Zügen lag. Der Aufstieg des Fernsehens, die Abwanderung der publikumsrelevanten Mittelschicht in die kinolosen Vorstädte sowie verkrustete Konzernstrukturen läuteten das Ende des Studio- und Starsystems ein. Prominente Glücksritter wie der Multimillionär Howard Hughes, selbst zeitweiliger Eigner des einst glorreichen Studios RKO, bereiteten ihren Abschied aus dem Filmgeschäft vor und suchten neue Herausforderungen.

Letztere bot Las Vegas, und Hughes war einer der Protagonisten im wahnwitzigen Investmentboom, der in Form neuer Hotels und Casinos immer luxuriösere Superlative hervorbrachte. Währenddessen durchliefen in Los Angeles die einst strahlenden Major-Studios Metro Goldwyn Mayer (MGM), Paramount und Warner Bros. einen radikalen Strukturwandel, der viele bittere Opfer forderte.


Kinosatire "Mars Attacks" mit Jack Nicholson: Las Vegas als Opfer

Am schwersten traf es MGM: Nachdem es den Weggang der legendären Führungsriege um Louis B. Mayer, Dore Schary und Arthur Loew verkraften musste, taumelte das wohl berühmteste Studio der Filmgeschichte langsam gen Abgrund. 1969, als nichts mehr von der goldenen Zeit übrig war, kaufte der umtriebige Investor Kirk Kerkorian die abgewirtschaftete MGM. Jedoch nicht aus Leidenschaft fürs Kino, sondern lediglich, weil er das berühmte Firmenlogo mit dem MGM-Löwen - auch liebevoll "Leo the Lion" genannt - für sein neues Hotel in Las Vegas benutzten wollte.

Geld oder Liebe So schmückte sich das stetig expandierende Las Vegas mit dem Glanz einer vergangenen Ära, während Hollywood den tristen Boulevard der Dämmerung in eine ungewisse Zukunft beschreiten musste. Und als wollte sich die Filmindustrie für die erlittene Schmach rächen, muss Las Vegas seit den siebziger Jahren nicht nur als Kulisse für Gangsterdramen herhalten, sondern ist auch bevorzugter Schauplatz tragischer Verlierergeschichten.


Das "Fear and Loathing"-Team: Darsteller Johnny Depp, Autor Hunter S. Thompson, Darsteller Matt Dillon

Da verfällt Warren Beatty in der zuckrigen Kolportage "Das einzige Spiel in der Stadt" (1970) sehr zum Leidwesen Elizabeth Taylors dem Würfelspiel, während ein argloser Albert Brooks in "Lost in America" (1985) binnen weniger Stunden die gesamten Familienersparnisse im Casino verprasst. Und nachdem Nicolas Cage schon in "Honeymoon in Vegas" seine Braut als Pfand beim Glücksspiel einsetzt, macht Robert Redford bereits im Jahr darauf noch "Ein unmoralisches Angebot" (1993) und bietet einem bankrotten Ehepaar - Woody Harrelson und Demi Moore - eine Million Dollar für eine Liebesnacht mit der tugendhaften Gattin.

So erscheint es fast schon prophetisch, dass wiederum Nicolas Cage seinen Oscar als bester Hauptdarsteller für "Leaving Las Vegas" (1995) erhielt: Schließlich spielt er darin ausgerechnet einen lebensmüden Hollywood-Produzenten, der sich in Las Vegas zu Tode trinken will.

Das Imperium schlägt zurück Vor diesem Hintergrund ließen sich auch die lustvolle außerirdische Zerstörungsorgie in Tim Burtons "Mars Attacks" (1996) und die apokalyptische Adaption von Hunter S. Thompsons "Fear and Loathing in Las Vegas" mit ihren drogengetränkten Phantasmagorien als nur unzureichend sublimierte Gewaltphantasien der alten Traumfabrik deuten, die das verhasste und doch so verschwisterte Illusionsdorf Las Vegas so zumindest fiktional einebnen will. Oder warum sonst endet das ansonsten so subtile Liebes- und Glücksspieldrama "The Cooler" (2003) mit einer Montage aus Archivaufnahmen, die den Abriss diverser Casinos zeigen?


"The Cooler"-Stars Maria Bello, Alec Baldwin, William H. Macy: Abriss der Glitzerwelt

Wenn Hollywood jedoch bildgewaltig über das amoralische Treiben in den vollklimatisierten Spaßtempeln Nevadas richtet, so muss das in den Augen rechtskonservativer Tugendwächter so wirken, als ob allen Ernstes Sodom Gomorrha eine Lektion in Sachen Anstand erteilen wollte. Aber auch wenn beide Städte Teil ein und desselben Sündenbabels sein mögen - für die meisten ihrer amerikanischen Mitbürger bleiben die zwei auf Sand gebauten Traumfabriken Hollywood und Las Vegas die reizvollsten Ausfahrten aus der Realität. Spiegel Online



Über Casinos in Las Vegas:

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