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Alles auf eine Karte



Casinos in Las Vegas

04.05.2005, Lesen Sie hier den Bericht über «Alles auf eine Karte».


Hundert Jahre Las Vegas: Die Stadt zieht Glücksritter magisch an. Viele schaffen den Sprung nach oben, andere verzweifeln – die Selbstmordrate ist so hoch wie nie Von Kerstin Kohlenberg

Es könnte eine leuchtende Nachtaufnahme von Las Vegas sein. Ein Satellitenfoto, das die ganze elektrisch flirrende Strahlkraft der Stadt als rote Wärmepunkte festhält, die, je weiter man ins Zentrum blickt, zuerst gelb, dann grün und schließlich blau werden. Es könnte sich aber auch genauso gut um eine Karte von Las Vegas handeln, die von unten angezündet wurde und die sich nun schon an den Rändern rötlich verfärbt, in der Mitte bereits drei große blaue Löcher davongetragen hat.



In gewisser Weise trifft beides zu. Die Grafik, die Matt Wray vor sich in seinem Büro der Universität von Las Vegas liegen hat, ist eine Art Selbstmordthermometer von Las Vegas. Sie zeigt die Orte der Stadt, an denen sich die Menschen am häufigsten das Leben nehmen. 296 Menschen haben sich 2003 in Las Vegas getötet, achtmal so viele haben den Versuch überlebt. Damit hat Las Vegas eine der höchsten Selbstmordraten in den USA. Die Frage, die sich der Soziologe Matt Wray seit einiger Zeit stellt: Gibt es etwas an Las Vegas, das die Menschen dazu bringt, sich zu töten, oder zieht Las Vegas Menschen an, die ihrem Leben ein Ende setzen wollen? Zieht die Stadt schwache Menschen an, oder macht die Stadt die Menschen schwach? »Heute erklären wir Selbstmord fast immer mit Hilfe der Psychologie, aber ich glaube, dass jeder noch so private Akt soziale Ursachen hat.« Matt Wray ist 40 und vor dreieinhalb Jahren mit seiner Familie aus Kalifornien gekommen. »Von der Antwort auf diese Fragen kann man viel für die Zukunft lernen«, sagt er. »Die Städte in den alten Industrienationen werden zunehmend auf Unterhaltung, Konsum und Dienstleistungen setzen.« Er ist sich sicher, dass schon bald viele Städte wie Las Vegas aussehen werden. Denn Las Vegas’ Wirtschaft hat Erfolg.

Gordon Smith jr. kam mit dem Bus. Am 15. Mai, jenem Tag, an dem Las Vegas seinen 100. Geburtstag feiert, wird es zehn Jahre her sein, dass der schmale Gordon mit seinen beiden schmalen Söhnen in einem Greyhound-Bus aus Michigan nach Las Vegas kam, um am Erfolg teilzuhaben. 43 Jahre war er damals, die Kinder sieben und acht. Die Ehe hatte nicht gehalten, die Mutter wollte die beiden Söhne nicht, Gordon Smith verlor bei einem Unfall ein Ohr und dann seinen Job als Dachdecker. Der Autoindustrie in Michigan ging es schlecht, es wurde weniger gebaut, Gordon Smith wurde nicht mehr gebraucht. Las Vegas sollte für ihn und den Rest seiner zerbrochenen Familie wie für so viele andere auch, die Rettung sein.

Seit 17 Jahren geht es der Stadt in Nevada so gut wie kaum einer anderen in Amerika. 29 Millionen Besucher kamen vor zehn Jahren, im vergangenen Jahr waren es 37 Millionen. Immer mehr Betten müssen gemacht werden, Cocktails geschüttelt, Tische gedeckt, Autos geparkt, Spülmaschinen geräumt, Steaks gebraten und Black-Jack-Karten gegeben werden. Die Stadt ist der Testwagen eines postindustriellen Kapitalismus, der keine Güter mehr produziert, sondern ausschließlich Erlebnisse, der die angesammelten Sehnsüchte des Industriezeitalters aufnimmt, Reisen, Freiheit, Luxus, und sie für einen kurzen Moment erfüllt. Las Vegas gibt seinen Besuchern für ein Wochenende das, was sie sonst nicht haben können. Die Stadt gibt den Besuchern New York ohne Obdachlose, sie gibt ihnen klimatisierte Pyramiden und ein Paris, das den Service und die Freundlichkeit Amerikas bietet.

Aber was gibt Las Vegas seinen Bewohnern? Oscar Goodman ist der Bürgermeister von Las Vegas. Als Strafverteidiger der alten Las-Vegas-Mafia ist er berühmt geworden, weshalb er es sich auch nicht nehmen ließ, sich in dieser Rolle in Martin Scorseses Casino selbst zu spielen. Goodman sitzt in einem Büro, das mit den vielen Plüschtigern aussieht wie die Garderobe von Siegfried und Roy. »Wenn in 2000 Jahren Archäologen nach Las Vegas kommen und zu graben beginnen«, sagt der Bürgermeister, »dann werden sie nicht wissen, wo sie sind, denn sie werden die ganze Welt finden, Paris, New York, Ägypten, Star Wars. Das macht uns keiner nach.« Las Vegas ist eine Stadt ohne Geschichte, die sich lieber neu erfindet, als zurückzuschauen. Genau das suchte auch Gordon Smith. Eine Stadt, die ihn nicht an ihn selbst erinnerte, die ihn ablenkte, auf andere Gedanken brachte und ihm vor allem einen Job schenkte. Gordon Smith wollte ein neues Leben.

Damals, vor zehn Jahren, als Gordon mit seinen Söhnen aus dem Greyhound-Bus stieg, wohnten in Las Vegas eine Million Menschen. Die haben im selben Jahr das Hard Rock Cafe-Casino gebaut, im Jahr darauf den Stratosphere Tower, das New York New York und das Monte Carlo, 1998 das Bellagio, 1999 das Mandalay Bay, das Paris und Venetian. Am 28. April, dem Geburtstag seiner Frau, haben sie für Steve Wynn das 28 Milliarden teure Wynn Las Vegas fertig gestellt. Das teuerste Casino der Welt, mit einem 18Loch-Golfplatz, 22 Restaurants und einer Ferrari- und Maserati-Vertretung. Heute zählt die Stadt 1,8 Millionen Einwohner, und jeden Monat kommen 5.000 neue. Das macht Las Vegas zur am schnellsten wachsenden Stadt Amerikas. Die Arbeitslosenrate liegt bei 3,5 Prozent; alles, was darunter liegt bedeutet, dass Arbeitgeber keine Arbeiter finden; alles, was darüber liegt, dass Arbeiter keine Jobs finden. »Besser als 3,5 Prozent geht es nicht«, sagt Keith Schwer, Ökonom an der Universität von Las Vegas. Wer es unter solchen Umständen im Leben nicht schafft, der schafft es nirgendwo. Las Vegas hat New York auf den Kopf gestellt: If you can’t make it here, you can’t make it anywhere.

Wenn Gordon Smith abends ausgeht, dann erzählt er gern. Seine Geschichten handeln von Vietnam und seiner Zeit als Fremdenlegionär. Afrika, Südamerika, immer gefährliche Jobs, immer geheime Jobs, immer ohne Papiere, immer für den, der am meisten zahlte, große Unternehmen, die Regierung. Das Geld hat er in Puerto Rico am Strand versoffen oder beim Spielen verprasst. Wäre das nicht passiert, hätte er schon längst zwei Häuser gekauft, sagt er dann und klopft auf die Theke. Was von alledem stimmt und was nicht, ist schwer zu sagen. Neben dem Fernseher, auf einer der Musikboxen, liegt eine Vietnam-Veteranenkappe wie eine Trophäe, vom Rest der Geschichten gibt es keine Spuren.

In dem Haus hier im Nordwesten von Las Vegas, in dem sich seine Söhne gerade zum Ausgehen fertig machen, lebt Gordon zur Miete. Ungewöhnlich für die Stadt, denn hier kauft sich jeder, sobald es geht, ein Haus. So beginnen hier die guten Enden. Die Immobilienpreise waren lange sehr niedrig, jetzt, mit dem Wachstum, werden die Grundstücke knapp, und die Preise steigen. Das beigefarbene Haus in der ruhigen Chippendale Lane mit seinem grünen Vorgarten, das sich keinen Deut von den anderen Häusern längs der Chippendale Lane unterscheidet, kann sich Smith auch nur leisten, weil er jemanden kennt, der jemanden kennt, der ihm einen guten Preis gemacht hat, 750 Dollar im Monat.

Smith hat einfach zu lange gespielt und zu viel getrunken, und bevor er einen Weg da hinausfand, aus diesem Leben am Nachmittag und in der Nacht, da machte sein Körper nicht mehr mit. Er hat als Verkäufer bei Computer City, Office Depot und Home Depot gearbeitet, dann wurde ihm die Bauchspeicheldrüse rausgenommen. Zu allem Übel krümmte sich sein Rücken auch noch wie der Panzer einer Schildkröte. Aber kriechen wollte er nicht. Also hat er eine Casino-Reinigungskraft aus Singapur geheiratet, auch weil er dachte, »dass sie kulturell eine Frau sei, die eher dienend veranlagt ist«. Die Amerikanerinnen haben seine Erwartungen in dieser Hinsicht ziemlich enttäuscht. Seine erste Frau hat er dabei überrascht, wie sie ihn im eigenen Ehebett betrogen hat. Ein Jahr saß er danach im Gefängnis, der Schuss hatte den Liebhaber nur knapp verfehlt. Er sei ein konservativer Mann, sagt Gordon, einer, der es möge, wenn sich eine Frau um ihn kümmere. Aber jetzt schläft er doch wieder auf dem Sofa. Gordon Smith ist 53 Jahre alt und lebt mit seinen Söhnen von der kleinen Rente, die er als Vietnam-Veteran von der Armee erhält. Von seiner Frau hört man den ganzen Abend nicht mehr als die Musik, die durch die Schlafzimmertür dringt.

Der Tod trat vor sechs Monaten in Gordon Smith’ Leben, er versperrte ihm regelrecht die Tür. Cecile lag auf der Türschwelle seines Apartments, so, als habe er lange überlegt, ob er gehen oder bleiben solle. Gordon und Cecile kannten sich seit 20 Jahren, sie hatten sich in einem Krankenhaus für Vietnam-Veteranen kennen gelernt. An jenem Tag, an dem Cecile eine Überdosis Tabletten nahm, hatte seine Frau die Scheidung eingereicht. Sie lebten schon seit einiger Zeit getrennt, jetzt war es endgültig. »52 Jahre, weiß, männlich«, so stand es hinterher in der Akte des Arztes. Die Gruppe, die in Las Vegas am häufigsten Selbstmord begeht.

»Sie tun es aus dem Gefühl heraus, versagt zu haben«, sagt Matt Wray. »Männer reden selten über ihre Angst, und in einem Alter, in dem man Bilanz über sein Leben zieht, bleibt dann oft nur Gewalt.« Ein anderer Grund sei die Einsamkeit, die durch die enorme Mobilität in Las Vegas erzeugt werde, sagt der Soziologe. Die Leute kommen und gehen, immer bereit, für einen besseren Job, für ein billigeres oder größeres Haus umzuziehen. »Wie soll ein Mensch da ein soziales Netz aufbauen?«, fragt Wray. Die Selbstmordherde, die er auf seiner Karte ausgemacht hat, sind alles Orte, an denen viel umgezogen wird. Die Gegenden nahe dem Strip und Downtown, dort, wo die Motels, die Budget- Suites und die möblierten Apartment-Komplexe stehen, in denen man wöchentlich zahlt, ohne Kreditkarte und Voranmeldung.

Gordon Smith ist mit seinen beiden Jungen in den vergangenen zehn Jahren neunmal umgezogen. Auch sie haben in einem der möblierten Ein-Zimmer-Apartments angefangen. Joshua, der ältere der beiden Söhne, nennt es nur das »Ghetto«. Er musste wegen der Umzüge fünfmal die Schule wechseln, ein Jahr lang hat ihn seine zweite Stiefmutter zu Hause unterrichtet, drei Stiefmütter gab es insgesamt. In der zwölften Klasse hat Joshua die Schule abgebrochen, ebenso wie sein Bruder und 25 Prozent aller Highschool-Schüler in Nevada. Joshua ist jetzt 18, man hört ihn und seine Freunde gerade laut und offensichtlich gut gelaunt aus seinem Zimmer in der Chippendale Lane rumoren.

Gordon Smith hat es nicht geschafft. Er kam von oben, aus dem alten Auto-Staat Michigan, nach unten, nach Las Vegas. Von oben nach unten, und dabei ist es für ihn geblieben. Und dennoch bleibt für Gordon Smith Las Vegas der beste Ort, an dem man in Amerika leben kann. »Denn hier hält der Staat sich aus deinem Leben raus.« Keine Einkommensteuer, keine Hilfe, viel Hoffnung, das sei ein gerechter Deal, findet Gordon Smith. Er hat das Spielen aufgegeben, und harte Sachen trinkt er auch nicht mehr. Gordon ist ein religiöser Mann geworden, der viel Zeit in der Kirche und mit seinem Pastor verbringt. Er hat sich ein Netz gebastelt und glaubt nun fest daran, dass alles, was passiert, passiert, weil Gott es so will. Gordon nimmt die Bibel, die neben dem Sofa liegt, und liest aus dem zweiten Brief Paulus an die Korinther vor, Kapitel 5, Vers 17: »Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu worden.« Die Kugel, sagt er, die habe dieser Hurenbock damals in seinem Ehebett dennoch verdient gehabt. Das müsse Gott einfach verstehen.

Bugsy Siegel kam mit dem Auto. Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, stieg in Hollywood ein gut aussehender Mann mit schwarzem Haar und blauen Augen in seinen roten Sportwagen und nahm den Highway 91 in das Wüstendörfchen Las Vegas. Bugsy Siegel war ein verhinderter Schauspieler, Psychopath, Frauenheld und enger Partner des New Yorker Mafia-Bosses Meyer Lansky. Mit dem Geld der Mafia ließ Siegel für sechs Millionen Dollar das erste große Casino bauen, das Flamingo mit Klimaanlage in jedem Zimmer. Die Verwandlung von einer staubigen heißen Western-Stadt in eine glitzernde kühle Casino-Stadt hatte begonnen. Der Mafia dauerte die Verwandlung allerdings zu lange. Sie hatten Angst um ihr Geld. 1947 erschossen sie Bugsy Siegel.

Howard Hughes kam mit dem Flugzeug. 1966 zog der Milliardär, Aviator, Kontrollfreak und Hollywood- Filmemacher in die Penthouse-Suite des Desert Inn ein und kaufte von dort mit seinem Geld den halben Strip auf. Das erste Casino für 13 Millionen Dollar, das zweite für 14 Millionen, das dritte für knapp 15, so ging es weiter und weiter. Mit Hughes kam das Geld der Großunternehmen in die Stadt. Hatte die Mafia ihre Gewinne noch in Schuhkartons an die Bosse in New York geschickt, blieben sie nun in Las Vegas und wurden reinvestiert. Es war, als habe man die Stadt gedüngt, sie begann heftig zu wachsen. 1980 schließlich konnte man von den fünf größten Glücksspiel-Unternehmen Harrah’s, MGM, Del Webb, Hilton und Ceasars World Aktien kaufen. Im letzten Jahr sind die Harrah’s- Aktien um 21 Prozent gestiegen, die MGM-Aktien um 55 Prozent. Las Vegas ist ein ökonomisches Wunderkind. Ein Wunderkind, dessen Kosten die Stadt jedoch mittlerweile ziemlich überfordern.

Eine Studie des Fordham Institute in New York aus dem Jahr 2003, die die »soziale Gesundheit« der 51 amerikanischen Staaten untersucht hat, bezeichnet Nevada als einen »sozialen Rezessionsstaat«. Nevada rangierte an letzter Stelle, wenn es um die Selbstmorde älterer Menschen geht, an 49. Stelle in der Zahl der Schulabbrecher und an 47. in der Zahl der Drogenkonsumenten unter Teenagern. Und obwohl alle drei Wochen ein neuer mobiler Schulcontainer errichtet wird, fehlt es der Stadt dennoch an Schulen. Es kommen zu viele Menschen auf einmal. An Lehrern mangelt es obendrein, die Bezahlung ist einfach schlecht. Die Ausgaben pro Schulkind sind in Nevada seit Jahren ebenfalls niedriger als im Rest der USA. In einer Stadt, in der einfache Dienstleistungen den Arbeitsmarkt regieren, hat es die Bildung schwer.

Man könnte das für die Wachstumsschmerzen einer Entwicklung halten, die sich alle gewünscht haben. Man könnte aber auch fragen: Wem nützt diese Entwicklung am meisten? 8,7 Milliarden Dollar haben die Casinos 2004 mit dem Glücksspiel verdient. Der Staat Nevada hat davon 6,75 Prozent, 588 Millionen, einbehalten. Insgesamt hat der Staat 720 Millionen Dollar Steuern von den Casinos eingenommen. »Zu wenig«, sagt Bob Parker, Soziologe an der Universität von Las Vegas, der sich mit den sozialen Kosten des Wachstums beschäftigt. Er sieht nicht ein, dass die, die so viel Geld mit der Stadt verdienen, nicht mehr an ihre Bewohner zurückgeben. Und das Geld, das da sei, sagt Parker, werde für Projekte wie die Monorail ausgegeben, eine Schwebebahn, die die Casinos miteinander verbindet. Eine Strecke, die nur die Touristen fahren. »Was nützt das Wachstum, wenn es seine sozialen Kosten nicht begleichen kann?«, fragt Parker.

Es nützt zum Beispiel Martha. Es ist warm und voll in der Kantine des Mandaly Bay Hotels. Es klirrt und scheppert hier unten, es riecht nach Eiern, Speck und Kaffee, acht Uhr, in einer halben Stunde beginnt die Tagesschicht. Grün gekleidet, sitzen die Zimmermädchen wie Kleeblätter an Vierertischen und essen in Ruhe ihre Pfannkuchen. Blaue Uniform tragen die, die im Restaurant arbeiten, weiß die in der Küche, und die nackten Beine gehören den Mädchen, die im Casino die Drinks servieren. Gesprochen wird fast nur Spanisch. Martha Sainz ist eine von den Grünen. Sie läuft mit einem Clipboard zwischen ihren Kollegen herum. Sie schwitzt. Die schwarzen lockigen Haare hat sie mit glitzernden Klämmerchen nach hinten gesteckt, vor ihrer Schicht sucht sie noch schnell die fehlenden Kollegen, deren Namen in langen Kolonnen auf ihrem Ausdruck stehen. »Die Leute wechseln so häufig ihre Adresse, dass wir sehr viel Post zurückbekommen«, sagt sie und greift wie zur Beruhigung nach ihrer langen goldenen Halskette, an der ihre Glücksbringer befestigt sind: ein Delfin, das Lieblingstier ihres Mannes, ein gekreuzigter Jesus und ein Herz aus Diamanten, daneben klemmt ein Stecker der Culinary Union, die Gewerkschaft der Casino-Arbeiter.

In eine Stadt, in der das Kapital so übermächtig scheint, in der sich sogar die Mietwagen- und Hotelpreise so sehr nach der Nachfrage richten, dass sie jeden Tag eine andere Summe anzeigen, scheint der Begriff Klassenkampf nicht zu passen. Unmöglich, dass in einer solchen Stadt Gewerkschaften irgendetwas zu sagen haben. Und doch ist Las Vegas die führende Gewerkschaftsstadt in den USA.

Die Culinary Union ist die erfolgreichste Gewerkschaft. Sie hat es geschafft, sich am Rücken des Casino-Kapitals festzukrallen. 1990 hat sie zehn Monate lang das Horseshoe bestreikt und von 1991 bis 1998 das Frontier. Beide Casinos weigerten sich, einen Tarifvertrag mit der Culinary Union abzuschließen. Das Frontier hatte am Ende 40 Prozent seines Umsatzes und einen großen Teil seines Urlaubsflairs verloren. Denn die Gewerkschaft konnte ihre Mitglieder sieben Jahre lang mit Plakaten auf dem Gehweg vor dem Frontier versammeln. Schließlich stimmten beide Casinos einem Tarifvertrag zu, der Krankenversicherung und Rentenzahlungen einschloss. Mittlerweile hat die Union über 50000 Mitglieder und achtet ganz genau darauf, dass sie mit dem Casino-Kapital mitwächst. »Was gar nicht so einfach ist«, sagt D. Taylor, Schatzmeister der Culinary Union, in seinem Büro im Windschatten des Stratosphere Tower. Ein Kuli steckt fest hinter seinem Ohr. »Denn je besser es den Arbeitern geht, desto weniger interessiert sie die Gewerkschaft.«

Mittlerweile zahlen auch solche Casinos, die die Gewerkschaft bislang draußen halten konnten, ähnlich gut. Das ist der sicherste Schutz vor der Union. D. Taylor gibt daher das meiste Geld für die Mobilisierung der Arbeiter aus. Wie es ist, wenn die Casinos stärker werden, hat er Mitte der achtziger Jahre erlebt. Damals, als Atlantic City mit ins Rennen um die Glücksspieler einstieg und Las Vegas einige unangenehme Verluste bescherte, haben es sechs Casinos geschafft, die Arbeiter gegen die Gewerkschaft aufzubringen. Vier weitere schlossen sich an, der Rest der Arbeiter verlor das Vertrauen in die Macht der Gewerkschaft. 1987 bat die Culinary Union ihre Dachorganisation um Hilfe, und die schickte ihnen D. Taylor, einen Yale-Absolventen. Taylor bildete Arbeiter-Komitees in den Casinos, die die restlichen Arbeiter von der Gewerkschaft überzeugen sollten. Im November 1989 hatte er sie im ersten Mega-Casino am Strip so weit, dem Mirage von Steve Wynn. Als die Union Wynn zusätzlich anbot, sich gegen ein Gesetz in Washington stark zu machen, das vorsah, die Casino- Gewinne von Ausländern an den Staat abzuführen, unterzeichnete Wynn eine Art Nichtangriffspakt mit der Gewerkschaft. Seitdem lässt der wichtigste Mann Las Vegas’ die Gewerkschaft in allen seinen Casino-Träumen zu. In D. Taylors Träumen entsteht Las Vegas derweil als das neue Detroit der Dienstleistungsgesellschaft.

Martha Sainz öffnet das Zimmer Nummer 4323 im Tahiti-Flügel des Mandalay Bay Hotels. Martha hebt die Handtücher auf, entsorgt den Müll und zieht das Bett ab. 30 Minuten hat sie für einen Raum, 15 Räume muss sie reinigen, das ist anstrengend, aber zu schaffen. Seit sie 28 ist, arbeitet sie im Mandalay, das sind nun sieben Jahre. 11,95 Dollar plus Krankenversicherung, Rente und Trinkgelder verdient sie die Stunde. Im Jahr sind das etwa 25000 Dollar. Martha muss keine Nachtschichten mehr machen, auch nicht mehr für kranke Kollegen einspringen. Es geht ihr gut.

Unten, in Mexiko, waren Martha und Edgardo gestartet, in der Mitte, in Los Angeles, haben sie sich getroffen und nach oben sind sie weitergezogen. Von unten nach oben, auch bei ihnen ist es dabei geblieben. Sie haben den Weg der Pioniere auf den Kopf gestellt, sind von Kalifornien über die Rocky Mountains in die Wüste zurückgegangen. Dorthin, wohin sich der Amerikanische Traum zurückgezogen hat (siehe Kasten Seite 19).

Als Edgardo nach der Reagan-Amnestie 1986 vom illegalen zum legalen Arbeiter befördert wurde, heiratete er Martha, viel früher, als ihr Vater das wollte, und mit einem Baby im Bauch. In Los Angeles verdiente Edgardo auch nach 14 Jahren nur sieben Dollar die Stunde, und die Aussicht, sich jemals ein Haus für seine Familie leisten zu können, war gleich null. Nevada dagegen war einer der Staaten mit den niedrigsten Steuern in den USA, die Löhne waren dementsprechend hoch, das Land war preiswert, und die Aussichten waren gut. Mit der Hitze und der Wüste würde man sich eben arrangieren müssen. Sie verstauten ihr Hab und Gut in einer gemieteten Garage, zogen 1997 in ein möbliertes Ein-Zimmer-Apartment in Las Vegas und suchten einen Job.

Als sie drei Jobs hatten, nahmen sie einen Kredit auf, um das erste eigene Haus zu kaufen. Drei Zimmer, Küche, Bad für 76.000 Dollar. Nach vier Jahren wurden sie unruhig. Sie hatten ein neues Auto gekauft, einen großen silbernen Toyota, und jetzt dachten sie darüber nach, ob es nicht an der Zeit sei umzuziehen, in ein größeres Haus. Dass die Wirtschaft in Las Vegas nicht von Martha und Edgardo profitierte, das kann man wirklich nicht sagen. Nachbarn waren in eine Gated Community gezogen, die Leute dort sprachen Englisch und nicht Spanisch, sie hatten schöne grüne Vorgärten, es gab kaum Verkehr auf der Straße, die Anlage hatte ja ein großes Tor am Eingang. Martha und Edgardo hatten gespart und sich von den Casinos fern gehalten. Ein Haus in einer Gated Community wäre der nächste Schritt nach oben gewesen. Und dann starb Edgardo. Ein Laster hatte ihm die Vorfahrt genommen. Das Wachstum der Stadt hatte nicht nur den Aufstieg gebracht, sondern auch das Verkehrschaos.

Martha gab man seine Uhr und den Gürtel. Sie stellte die Urne ins Wohnzimmer und ging mit den Kindern zur Therapie. Die Krankenversicherung ihres Gewerkschaftsvertrages deckte das ab. Dann kamen ihre Mutter, die Schwester, deren Mann und die beiden Kinder, sie legten sich um Martha wie ein Rettungsring. Und so ist es geblieben, bis heute, in Marthas kleinem, jetzt sehr vollem Haus.

Martha zieht das Bettuch von Zimmer Nummer 4323 glatt. Die Decke darf sie nicht zu fest unter die Matratze stecken, das Hotel will auch auf die älteren Besucher Rücksicht nehmen, die vielleicht Arthritis haben. und denen die Hände beim Herausziehen der Decke schmerzen könnten. Einen Monat nach dem Unfall ging Martha wieder zur Arbeit, nach einem Jahr machte sie einen Lehrgang zur Versicherungsvertreterin. Am Wochenende geht sie nun in andere Häuser, um etwas dazuzuverdienen. Es fällt ihr immer noch schwer, weil sie dann an Edgardo denken muss, er hatte keine Lebensversicherung. Aber ihr Chef hat gesagt, das sei gut, sie solle ruhig davon erzählen. Der Aufstieg kann weitergehen.

Es ist Abend geworden. Martha ist mit ihrem neuen Toyota Sequoia nach Hause gefahren und sitzt nun am Küchentisch, das Foto von Edgardo hängt über ihr an der Wand, vor dem Fenster blinkt noch die Lichterkette von Weihnachten, die Mutter hat gekocht. Martha ist müde. Das Haus, in dem sie mit Edgardo gelebt hat, will Martha nicht mehr verlassen. Sie will jetzt nur noch, dass es den Kindern gut geht. »Ich möchte nicht, dass meine Kinder dasselbe machen müssen wie ich. Mir hat das nichts ausgemacht, denn auf diese Weise konnten wir den Kindern ein besseres Leben ermöglichen. Aber die Kinder sollen Karriere machen«. Der Sohn guckt Cartoons, das Baby tanzt vor der Hi-Fi-Anlage zur Salsamusik, der Mann der Schwester schläft im Gartenhäuschen, und Adriana sitzt neben Martha und kämmt sich die Haare. Sie ist zwölf, und am liebsten würde sie Masseurin werden. Weil man damit in Las Vegas viel Geld verdienen kann.

Dass der Amerikanische Traum keinen Highschool-Abschluss braucht, dafür kann natürlich auch die Gewerkschaft nichts. Auch wenn sie die Casinos gegen solche Politiker unterstützt, die die Glücksspiel-Steuern anheben wollen, um damit Lehrer, Krankenschwestern oder Schulen zu bezahlen. »Wenn sie das tun, dann werden die Casinos Arbeiter entlassen, und das ist nicht in unserem Interesse«, sagt Jackie O’Brien, eine von D. Taylors Mitarbeiterinnen.

Dass der Amerikanische Traum in Las Vegas in Zukunft einige zusätzliche Facetten hat, dafür sind andere zuständig. Der selbstgewisse Oscar Goodman zum Beispiel, der endlich Bürgermeister einer richtigen Metropole sein möchte; Thom Reilly, der County-Manager, der sich um die Bewohner sorgt, und auch Somer Hollingsworth mischt mit, der ehemalige Präsident der Bank of Las Vegas, ein kleiner Mann mit großem Diamantring. Sie alle haben das gleiche Buch auf ihrem Schreibtisch stehen: The Rise of the Creative Class von Richard Florida.

Wieder stehen wir vor einer Karte von Las Vegas. Sie hat so gar nichts mit der düsteren Karte der Selbstmorde zu tun, die Matt Wray, der Soziologe, uns zu Beginn in der Universität gezeigt hat. Somer Hollingsworth hat ein Luftbild aus den Anfangsjahren von Las Vegas im Konferenzraum seiner Nevada Development Authority an die Wand gelehnt. Der Flughafen, der mittlerweile fast mitten in der Stadt liegt, ist auf diesem Bild noch meilenweit vom Stadtzentrum entfernt. Hollingsworth schaut auf das Bild, als sei es das Babyfoto eines seiner Kinder, in gewisser Weise ist es wohl auch so. Hollingsworth ist mit der Mafia aufgewachsen, später hat er als Präsident der Bank of Las Vegas viele Casino-Bauten mitfinanziert. »Nur die Römer sind schneller gewachsen als wir«, sagt Hollingsworth.

Obwohl er eigentlich wissen müsste, dass es mit Rom kein gutes Ende nahm, macht ihm das ganze Wachstum keine Sorgen. Hollingsworth will in Zukunft nur anders wachsen, er will, dass die kreative Klasse nach Las Vegas kommt. »Sie wissen schon, Leute mit Ideen, die in der Gentechnik arbeiten, Homeland-Security oder Software entwickeln.« Bei Richard Florida hat er gelesen, dass die Unterhaltungsindustrie in Las Vegas zwar viel soziale Gleichheit hervorgebracht hat, dass dieser »nivellierende Mittelstand« allerdings wenig Kreativität erzeugt. Alle sitzen ruhig im gleichen Boot und rudern langsam vor sich hin. So werden womöglich aus Las Vegas nie neue Ideen kommen. Das ist Hollingsworths große Sorge. Daher hat er im letzten Jahr eine große Abwerbekampagne in Kalifornien gestartet, denn Kreative selbst heranzuziehen, das, findet er, kostet viel zu viel Zeit und noch mehr Geld. »Aber diese neuen Menschen sind anders als wir«, sagt Hollingsworth. Er nimmt die Fäuste vor das Gesicht und deutet einen Haken an. »Die Kreativen sind irgendwie femininer.« Seitdem achtet er auf den Ruf der Stadt, denn es könnte sich für ihn lohnen. »Die Kreativen brauchen Nahrung für ihre Gehirne, wenn sie nicht arbeiten.« Darum kümmert sich gerade sein Freund, der Bürgermeister.

Oscar Goodman nennt es die »Manhattanization« von Las Vegas, und im Moment besteht sie vor allem darin, dass die Stadt, anstatt in die Breite, in die Höhe wächst. Wie Bohrtürme ragen die Luxusapartments noch aus dem vergammelten Downtown, dahinter sieht man allein die Berge mit ihren weißen Schneespitzen, die das Tal begrenzen. Wenn die Wohntürme fertig gebaut sind, werden sie seinen Schreibtisch und die gigantische chinesische Vase in der Ecke des Bürgermeisterbüros im zehnten Stock um 30 Stockwerke überragen. Manche fürchten, dass sich der Verkehr, wenn alle Wohnungen bewohnt und die Geschäfte darunter bezogen sind, bis an die weißen Spitzen der Berge staut. Die Finanzierung für ein Alzheimer-Zentrum, das der amerikanische Architekt Frank Gehry entworfen hat, und ein Center of the Arts hat Goodman schon auf die Beine gestellt. Für das Alzheimer-Zentrum engagiert sich ein großer Alkohol-Konzern aus Nevada, für das Kunstzentrum zahlt künftig auch jeder Tourist, der sich ein Mietauto nimmt, mit einer erhöhten Steuer.

Nur ein paar hundert Meter Luftlinie von Goodman entfernt, sitzt der County-Manager Thom Reilly, ehemals Sozialarbeiter und Uni-Professor, der lange für die Kinderwohlfahrt gearbeitet hat und die Stadt von ihrer bedürftigen Seite kennt. Für Reilly ist die wichtigste Frage der Zukunft: Wie erzeugen wir Gemeinschaft? In einer Stadt, die auf Touristen und nicht ihre Bewohner ausgerichtet ist, die wie ein riesiger breiter Vorortteppich daherkommt, unter dem sich jeder nach der Arbeit vergräbt. Ein gutes Beispiel, wie sich auf einfache Art dieses Gefühl von Gemeinschaft erzeugen lasse, finde seit zwei Jahren jeden ersten Freitag im Monat im Arts District statt, sagt Reilly. Eine Art Stadtteilfest, das von einigen Galerien organisiert wird. Die Galeriebesitzerinnen haben einen öffentlichen Raum geschaffen, an dem sich die Leute treffen und der der Gegend einen Charakter gibt. Und das, obwohl Kunst von den Bewohnern Las Vegas’ immer belächelt wurde. Das mag andernorts nichts Besonderes sein, für Las Vegas ist das etwas völlig Neues. Und es ist selbst gemacht.

Heute hat der Tag für Gordon Smith gut begonnen. Sein ältester Sohn Josh ist rechtzeitig aufgewacht, hat seine schwarze Bundfaltenhose und das weiße Hemd angezogen, er hat eine Fliege umgebunden, die kurzen schwarzen Haare gegelt und ist unter blauem Himmel auf die Chippendale Lane hinausgetreten. Gordon Smith hat das Auto angelassen, hat sich selbst eine Marlboro und seinem Sohn eine Menthol angezündet, dann hat er Josh in eine Zukunft gefahren, so wie er sie sich zumindest für den Anfang erst einmal ganz gut vorstellen kann: in einem der Casino-Restaurants, als Tischanweiser. Josh ist 18 Jahre alt, zwei Wochen dauert seine Ausbildung im Training-Center der Culinary Union, sie kostet 500 Dollar. Allerdings ist Josh schon die vierte Woche dabei, er schafft es einfach nicht, zwei Tage nacheinander morgens rechtzeitig aus dem Bett zu kommen.

Von dieser seltsamen Kunstveranstaltung im Arts District hat er schon mal gehört, dort gewesen ist er jedoch noch nicht. Aber Oscar Goodman, den Bürgermeister, den findet Josh cool. »Weil der genauso viel trinkt wie ich.« Jeder in Las Vegas hat kürzlich mitgekriegt, dass Goodman nach einer Lesung in einer Grundschule auf die Frage eines Kindes, was er denn am allerliebsten mit auf eine einsame Insel nehmen würde, gesagt hat: »Meinen Lieblings-Gin.« Warum Goodman eigentlich in dieser Schule war, das interessierte keinen mehr. Es ging nur noch um den Gin. Goodman hatte vor zwei Jahren einen 100.000-Dollar-Scheck von einer Firma in Nevada angenommen, für die er von seiner Lieblingsmarke Beefeater auf deren Marke Bombay Sapphire gewechselt ist. Das Geld wurde natürlich für einen guten Zweck gespendet.

Josh steht vor seinem Vater und schenkt ihm ein rotes, klebriges Getränk ein, das wie ein Mundwasser schmeckt. Er tritt unruhig von einem Fuß auf den anderen, denn er wartet mal wieder auf eine Mitfahrgelegenheit. Seine Freunde drängeln sich bereits in seinem kleinen Zimmer, sie wollen feiern, auf den Strip gehen, da, wo die Casinos stehen, da, wo die Leute sind, wo man öffentlich Alkohol trinken kann, wenn man 21 ist, und ihn auch kaufen kann. Eben dazu brauchen sie Lance, denn der hat das magische Alter schon erreicht, außerdem hat er ein Auto. Und damit sie in der richtigen Laune auf dem Strip ankommen, betrinken sie sich schon mal in Joshs Zimmer. »Der Strip ist langweilig, wenn man nicht betrunken ist«, meint Josh. Ja, vielleicht werde er es später mal bereuen, die Sc



Über Casinos in Las Vegas:

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