Poker Strategy: Check-Raising the Devil

08.09.2009, In der zweiten Woche der World Series 2004 habe ich knapp einen Final Table verpasst, als ich beim $2.000 Limit Hold'em Event auf Platz 11 landete. Daniel (Negreanu) hat das Turnier am Ende gewonnen und damit auch sein drittes Bracelet. An was ich mich heute noch am meisten von dem Turnier erinnern kann, ist eine Hand, die etwa nach acht Stunden an Tag 1 geschah.

Mike Matusow Fulltiltpoker.net

„Syracuse Chris“ Tsiprailidis hatte ein Paar Damen auf der Hand, Cecilia Reyes Mortensen bekam ein Paar Könige und ich sah ein paar Asse. Nicht verwunderlich, das Wetten wurde vor dem Flop gecapped. Ich hatte wirklich keine Ahnung was Chris hatte, aber Cecilia schätze ich auf Könige.

Als der Flop Q-4-4 brachte, wettete Chris sein Full House und Cecilia und ich callten beide nur. Ich hatte schon den Verdacht das Chris ein Boat hat, aber der Pot war so groß, dass die Chance gerechtfertigt war noch ein Ass zu treffen. Als am Turn ein König kam, wettete Chris wieder und Cecilia callt nur. Der Pot war jetzt riesig, aber ich war sicher, dass Cecilia Könige hatte und uns beiden eine Falle stellte.

Bei einem Cash Game kann man hier in meiner Situation sicher callen, aber im Turnier sind die Chips kostbarer und jede gesparte Wette ist wichtig. Außerdem war ich fast sicher, dass ich geschlagen war und überlegte nun einige Minuten, ob ich nicht einen Denkfehler gemacht habe. Wenn ich gegen zwei Boats spiele, würde ich sicher eine Menge Geld vom River gewinnen von beiden, wenn ich mein Ass noch treffe. Dieser eine Pot entschied darüber, wer es lange im Turnier machen würde. Schließlich entschied ich mich zu callen und hoffte auf ein Wunder am River.

Und Wunder geschehen! Als das dicke, fette, perfekte Ass am River kam wettete Syracuse Chris wieder und Cecilia raiste. Ich reraiste. Chris zeigte sofort seine Damen einem Zuschauer hinter ihm und foldete. Cecilia überlegte nun etwa drei Minuten.

„Ich kann nicht glauben, dass ich am Turn nur gecallt habe. Ich weiß Du hast Asse. Wie kann ich nur so schlecht spielen?“ stöhnte sie.

Damals 2004 waren es noch keine Deep Stack Turniere. Eine Wette zu sparen konnte zu jedem Zeitpunkt des Turniers einen großen Unterschied machen, aber sie callte schließlich doch. Ich zeigte meine Full House mit Assen, Cecilia zeigte ihr Full House mit Königen und Chris zeigte sein Full House mit Damen.

Jeder am Tisch dreht durch als er die Karten sah und auch Turnierspieler von anderen Tischen kamen zu uns herüber um das Board anzustarren.

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