Top Poker Pros sprechen über Data Mining

30.12.2009, Seit es zu dem Vorfall zwischen Isildur1/Brian Hastings kam, spricht jeder darüber, ob die Sache mit dem Data Mining richtig oder falsch ist und ob Brian Townsend’s Verstoß gegen die Full Tilt Regeln, als schwerwiegender Verstoß angesehen werden sollte oder ob es sich dabei um etwas handelt, was überdacht werden sollte und als Teil der Evolution des Pokers akzeptiert werden sollte.

Matthew Parvis de.Pokernews.com

Wir haben uns mit einigen Poker Pro’s in Verbindung gesetzt und die Pro’s gefragt, was sie darüber denken.

Andrew Robl "Was Brian gemacht hat, obwohl es gegen die Full Tilt Regeln verstößt, ist nur ein relativ geringer Verstoß. Er hätte die gleichen Informationen auch sammeln können, in dem er den entsprechenden Spieltische geöffnet hätte und die Matchs von Isildur1 beobachtet hätte. Er sollte für den Verstoß gegen die FT Regeln bestraft werden, ob sein Verstoß allerdings als schwerwiegender Verstoß angesehen werde sollte, müsste allerdings noch einmal diskutiert werden. Ich persönlich denke, dass dieser Verstoß allgemein überbewertet wird. Verschafft sich eine Footballmannschaft einen unfairen Vorteil, wenn die Spieler sich die Aufzeichnungen der Spiele ihrer Konkurrenten ansehen?“.

Matt Savage "Nach meiner Meinung muss jeder dieser Spieler, welche um so hohe Geldsummen spielen, sogar im Heads-Up, damit rechnen, dass sein Gegner mit einem “kombinierten” Bankroll spielt und wie können wir sicher sein, dass dies bei Isildur1 nicht der Fall ist? Es gibt immer eine Menge Informationen darüber, wie jemand spielt, deshalb gehe ich davon aus, dass die meisten Spieler, die Spiele ihrer Gegenspieler analysieren, ohne viele Worte darüber zu verlieren“.

Annie Duke "Das erinnert mich an die Sache mit imper1um. Nur weil man etwas Online machen kann, bedeutet dies noch lange nicht, dass es in Ordnung ist. Ich habe schon Argumente im Bezug auf “Account Buying” gehört, dass es ja so einfach zu machen wäre und relativ schwierig zu entdecken wäre und deswegen erlaubt werden sollte. Dies ist natürlich eine falsche Denkweise. Wenn Full Tilt eine Regel gegen das was Hastings und Townsend gemacht haben hat, dann sind Hastings und Townsend im Unrecht, egal ob es einfach ist, dies zu tun oder schwierig zu entdecken ist. Die beiden haben die gleiche ULA unterzeichnet, wie wir alle, im speziellen, als “Red Pro“ und müssen deswegen die Regeln dieser Seite befolgen“.

David Chicotsky "Ich glaube damit verhält es sich genauso, wie mit dem vorhergegangenen Verstoß, für welchen Townsend gesperrt wurde – mit anderen Accounts spielen!“.

Jay Rosenkrantz "Ich denke nicht, dass diese Sache überbewertet wird. Poker ist eine Branche, welche teilweise noch in den Kinderschuhen steckt und ich bin letztendlich sehr froh darüber, dass die Leute über diese Sachen sehr offen und überlegt diskutieren. Es gibt jede Menge Meinungen zu diesem Thema, viele erhobene Zeigefinger und eine Menge uninformiertes Halbwissen, es gibt aber auch eine Menge Leute, welche wissen, worüber sie reden und sich mit diesem Problem ernsthaft beschäftigen. Egal wie es ausgeht, es wird letztendlich positiv auf das Pokern auswirken. Glücklicherweise führen Situationen wie diese zu neuen Regeln und Vorschriften, deshalb sollten wir hoffen, dass es für das Online Poker gut läuft und wir klar definierte Vorschriften bekommen, aus welchen Regeln definiert werden, welche Sinn machen, Bestrafungen welche zu den Verstößen passen verhängt werden und Regeln entstehen, welche die Spieler besser schützen“.

Brandon Adams "Meiner Meinung nach ist dies ein erwartetes Verhalten. Data Mining beim Poker sollte genauso normal sein, wie Data Mining an der Börse. South, Townsend und Hastings haben einen hohen Skill und arbeiten sehr hart an sich selbst, deswegen ist es nicht überraschend, dass ihre Resultate überwiegend gut sind“.

Ryan Fisler "Ich persönlich denke, dass es ein Witz ist, wenn Townsend mit einem blauen Auge davon kommt, vor allem wenn man bedenkt, dass er vor kurzem erst wegen eines anderen Regelverstoßes gesperrt wurde. Wenn jemand anderes vorher schon einmal gegen die Regeln verstoßen hätte und sich dann erneut wegen eines Regelverstoßes verantworten müsste, wäre er sicherlich dauerhaft gesperrt worden. Unterschiedliche Standards sind niemals gut“.

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