Kristy Arnett auf de.Pokernews.com Er nimmt regelmäßig am European Poker Tour Grand Final Main Event in Monaco teil und spielt zusätzlich in diversen Side Events. Er sprach mit PokerNews über eine interessante Hand, an welcher er das Konzept dieser Woche erläutert: Das Repräsentieren von Händen.
Turnier: €5.000 Buy-In 6-max Blinds: 100-200 mit 25 Ante Die Hand
Zu dieser Zeit hatte ich 70.000 und der Durchschnitt war 30.000, ich hatte also an diesem Punkt des Turniers jede Menge Chips. Ich habe eine größere Anzahl von Pötten angespielt. In dieser Hand hatte ich Queen-Jack auf der Hand und eröffnete mit 525 vom Hijack. Der Spieler zu meiner Linken (ca. 30.000 Chips) callte flat, der Button, der Small Blind und der Big Blind callten ebenfalls flat.
Advertisement Der Flop kam mit King-10-7 rainbow. Der Small Blind (25.000 Chips) setzte 1.550. Der Big Blind foldete, ich callte flat. Ich hätte auf einem Rainbow-Board einige Moves machen können und hatte schon überlegt zu raisen. Der Button erhöhte auf 3.500, was ein relativ hoher Bet ist, wenn man das Board und die Stack-Sizes berücksichtigt. Der Small Blind überlegte und callte dann flat. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich nur callen würde, dachte aber darüber nach es so aussehen zu lassen, als hätte ich einen andere Hand, als die Hand, welche ich eigentlich hatte. In Anbetracht dessen, dass wir schon relativ Deep waren und weil ich einen Draw auf die Nuts hatte, würde ein 3-Bet von mit eine starke Hand repräsentieren, aber ich war der Meinung, dass eine starke Hand wie z.B. King-10 oder ein 7'er Set aber auf keinen Fall bei einem 3-Bet folden würde. Die einzige Hand, welche ich zum folden bewegen könnte wäre eine One-Pair Hand und es gab nicht so viele Draws, welche folden würden. Bei einem 3-Bet meinerseits würden mit Sicherheit einige der Hände die mich im Falle dessen, dass ich etwas treffen sollte, mit einem 4-Bet antworten.
Der Turn brachte einen Jack, nun war ein Backdoor Flush-Draw möglich. Der Small Blind setzte 3.200 in einen Pot von 3.200 und hatte nun nur noch 15.000 vor sich liegen. Nun wusste ich ja, dass der Button eine sehr starke Hand hatte, deshalb wollte ich den Small Blind zum folden bringen, damit ich mit dem Button Heads-Up spielen kann oder meine Hand so zu überspielen, dass ich Kings zum folden bewegen kann, deshalb setzte ich 10.600. Der Button überlegte zwei Minuten. Er war in einer schwierigen Situation, ich könnte A- Q, Q-9 oder 8-9 auf der Hand haben. Ich könnte alle möglichen Straights haben und er hatte zu diesem Zeitpunkt definitiv noch keine Straight.
Falls der River eine bedeutungslose Karte bringen sollte, würde ich einen Shove machen, da ich einen Pot-Size-River Shove für den Fall geplant hatte, wenn mich jemand auf dem Turn callen sollte. Der Button callte, der Small Blind überlegte längere Zeit und ich war der Meinung, dass er darüber nachdachte 8-9 zu folden, da er dachte der Button hätte ein Set und ich hätte möglicherweise A-Q. Er foldete und der River kam mit einem Ass offsuit. Der Button hatte meiner Meinung nach keinesfalls eine Queen, war mir aber nicht sicher, ob er wusste, dass ich es weiß. In dieser Situation würde ich normalerweise einen Value Bet machen, da diese Hand aber so eigenartig verlaufen war, könnte es durchaus sein, dass mein Gegner mit einem Set einen Hero Call machen würde, also entschied ich mich für einen 40.000 All-In Shove (etwas mehr als Pot-Size). Er überlegte eine Zeit lang und foldete letztendlich. Ich zeigte meinen Jack und die Spieler am Tisch flippten aus. Der Small Blind war sauer, weil er die bis zu diesem Zeitpunkt bestmögliche Hand auf dem Turn gefoldet hatte.
Wie war dein Image am Tisch vor dieser Hand? Mein Tischimage ist normalerweise sehr aggressiv. Einige Spieler am Tisch kannten mich, drei oder vier Spieler wussten, wer ich Online war und wie ich Online spielte. Das ich mit 60.000 an den Tisch kam, bei einem Start-Stack von 15.000, konnten meine Gegner daraus schließen, dass ich sehr aktiv war.
Kannst Du uns erzählen, was auf dem Flop und auf dem Turn so in deinem Kopf vorging? Auf dem Flop wusste ich, dass ich 8 Outs für die Nuts hatte. Aufgrund der Art und Weise wie gesetzt wurde, war ich mir relativ sicher, dass keiner meiner Gegner Q-J auf der Hand hatte. Es war sehr unwahrscheinlich, dass der Button mit einem Draw raisen würde. Deshalb war ich mir sicher “saubere“ 8 Outs zu haben. Ich war mir auch sicher, dass ich ausbezahlt werden würde, falls ich etwas treffen würde. Da die Einsätze auf dem Flop relativ gering waren, konnte ich jeden Gutshot repräsentieren, wenn auf dem Turn eine Queen oder ein Jack kommen sollte und ich würde mit großer Wahrscheinlichkeit den Pot gewinnen. Falls ein King oder eine 10 kommen sollte, könnte ich immer noch bluffen. Ich hatte eine relativ gute Position und einen hohen Stack mit welchem ich einige Moves machen konnte und so eine bessere Hand bluffen kann. Wenn jemand A-K hätte, gibt es einige Kombinationen, mit welchen ich ihn zum folden bringen könnte. Egal was kommt, ich könnte diese Hand repräsentieren. Wenn eine 10 kommen sollte, könnte ich Trips repräsentieren und so agieren, als hätte ich A-10 auf der Hand und den Flop callen, ich war ja billig mit dabei, da der Flopraise so klein war – das war mein Vorteil.
Mit dieser Hand, hattest Du eine Hand, mit welcher Du alles mögliche repräsentieren könntest, ist das richtig? Stimmt, als der Turn kam, war ich der Spieler mit der höchsten Glaubwürdigkeit für A-Q. Ich war der Preflop-Raiser, ich habe gecallt und gecallt. Ich hatte ausreichend Chips und musste in dieser Hand nie zu viel zahlen, der Preis hat immer gestimmt. Als der Small Blind auf dem Flop setzte, kann ich mit einem Gutshot und einer Overcard floaten oder einfach davon ausgehen, dass ich die beste Hand habe. Die Art und Weise, wie diese Hand verlief, sorgte dafür, dass ich mir sicher war, egal was passieren sollte, jeden davon auf dem River überzeugen zu können, dass ich meinen Gutshot auf dem Turn getroffen habe. Und genau das war mein Ziel. Wir waren 300 Big Blinds Deep, deshalb ist es für einen Spieler bei diesem Board sehr schwer zu callen wenn er nur die 5. oder 6. Nuts getroffen hat. Falls auf dem River also ein Blank kommen sollte, hatte ich geplant All- In zu gehen, ich war mir zwar nicht sicher ob er callen oder folden würde, aber es könnte auf jeden Fall funktionieren. Falls es nicht funktioniert, hätte es halt nicht funktioniert, aber ich hätte ihn auf jeden Fall vor eine schwere Entscheidung gestellt.
Sogar wenn der River eine Blank-Card gewesen wäre und wenn er nach langem Überlegen gecallt hätte, wäre diese Vorgehensweise für Dich akzeptabel gewesen? Klar, ich habe klar erkannt, dass mein Gegner davon ausging, dass ich A-Q auf der Hand hatte [lacht]. Wenn er aber auf dem River einen Insta-Call gemacht hätte, wäre ich mir sicher gewesen, dass meine Vorgehensweise falsch war.
Was ist der wichtigste Aspekt welchen man bedenken sollte, wenn man eine Hand wie diese spielt und versucht eine Hand zu repräsentieren? Grundsätzlich gilt, wenn Sie eine Hand repräsentieren, sollten Sie es gegen Gegner tun, welche mitdenken und Sie auf eine bestimmte Hand setzen und im Falle dessen, dass Sie bluffen oder einen Value-Bet machen, interpretieren können was diese Bets bedeuten sollen. Wenn ich in dieser Hand auf dem Turn raise, interpretieren diese Gegner es so, dass ich meine Hand verbessert haben muss. Ich hätte ein Paar treffen können, ein Set, einen Flush Draw oder eine Straight. Es gibt eine Menge Hände, welche ich haben könnte. Deshalb habe ich so gespielt. Alle diese Hände, welche sich auf dem Turn entwickelt haben könnten, lagen innerhalb meiner Range, aber nicht die Hände meiner Gegner, da diese auf dem Flop Stärke repräsentiert hatten und keine Hand, welche auf dem Flop stark war, sich durch diese Turnkarte wirklich verbessert hätte, es sei den 8-9, aber 8-9 ist nur die 3. Nuts. Das schöne an dieser Hand ist, dass meine Gegner nie die Nuts in den Händen hatten. An diesem bestimmten Punkt, hatten Sie zwar entsprechend dem Verlauf dieser Hand, relativ starke Hände, aber es waren alles nur “Bluff Catcher“. Welche Fehler machen Anfänger, wenn Sie versuchen Hände zu repräsentieren?
Sie müssen immer daran denken, was auch jeder Pro bestätigen wird – wenn Sie einen Bluff machen, müssen Sie die Story auch glaubhaft machen. So einfach ist es. Wenn jemand mitbekommen hat, dass Sie bei jedem Flush Draw setzen, aber in einer bestimmten Hand nur callen und dann auf dem River raisen, wenn der Flush kommt, macht es keinen Sinn. Basierend auf der Art und Weise, wie diese Hand verlief, die Position, die Preflop-Range und durch die Reaktionen meiner Gegner im Verlauf der Hand, wusste ich, dass diese Turnkarte genau richtig war, um zu bluffen. Es dreht sich alles um die Boardtextur und darum zu verstehen, wie die Hand-Ranges mit jeder neuen Karte wechseln.
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